CreaRedes verbindet Tanz, Musik und Sprache in Hard

Titelbild: Sarah Mistura

CreaRedes ist ein Stück mit Tanz, Musik und Sprache über das Verbindende der Kunst von Claudia Grava. Das Stück feiert am 15. Februar 2020 in der Kammgarn Hard Premiere.

Halten uns Netze gefangen oder retten sie uns? Um diese Fragestellung dreht sich Claudia Gravas aktuelles Tanztheater CreaRedes. Hergeleitet aus dem spanischen „Creacion de Redes“ ist CreaRedes eine Wortschöpfung und bedeutet so viel wie Vernetzung. Um haltgebende und verknüpfende Verbindungen geht es in dieser Produktion, die in der Kammgarn Hard Premiere feiert. Gemeinsam mit den Künstlern Willi Brozmann, Margarete Müller, Deborah Macauley, Moaz al Shamma und Toni Micayl wirft Claudia Grava einen genauen, stets wohlwollenden Blick auf den Umgang mit kulturellen Unterschieden, Altersgrenzen und individuellen Ausdrucksweisen. Über sinnliche Kompositionen aus Tanz, Musik und Sprache spielt CreaRedes mit neuen Formen des Miteinanders. Das Stück stellt das Einzigartige eines jeden Menschen vor ein trennendes Entweder-Oder und lässt das Diverse zu einem neuen Ganzen verschmelzen.

Claudia Grava ist argentinische Tänzerin und Choreografin und bereichert seit vielen Jahren die zeitgenössische Tanzszene Vorarlbergs. Schon in ihrem Tanzstück „Tanzaku“ beschäftigte sie sich mit dem Aufbrechen von Rollenmustern. In CreaRedes öffnet sie den Blick vom Individuum ausgehend in das Kollektiv und zeigt Möglichkeiten, die durch eine Vereinigung diverser Gruppen entstehen. Darüber hinaus trägt sie mit der Einbindung verschiedener Kunstsparten dazu bei, neue Handlungsfelder und Wirkräume auszuprobieren und diese sinnlich zu erleben. Im Herbst 2019 wurde Claudia Grava und ihrem Partner Martin Birnbaumer für deren Wirken im Tanz die Ehrengabe des Landes Vorarlberg verliehen. CreaRedes ist eine Produktion von tangissimo/otros amores

Mit Claudia Grava, Willi Brozmann, Margarete Müller, Deborah Macauley, Moaz al Shamma, Toni Micayl und Manuel Härtling. Dramaturgie: Barbara Herold, Produktionsleitung: Mirjam Steinbock, Assistenz: Deborah Elliot Urbain, Fotos: Sarah Mistura Kartenreservierung unter www.kammgarn.at Weitere Aufführung: 26. Juni 2020, 20 Uhr Remise Bludenz

DETAILS

CreaRedes stammt aus der Feder der Choreografin und Tänzerin Claudia Grava. Mit einem liebevollen Blick auf die eigene Herkunft zeigen sie und fünf weitere Künstler*innen unterschiedlichen Alters und kultureller Herkunft ein Spiel mit Tanz, Musik und Text. Darin geben sich Menschen und Kunstsparten beschwingt die Hand und veranschaulichen, zu welchen Ausdrucksweisen ein mutiger Schritt ins Unbekannte führen kann. Dass sich dadurch neue und ungewohnte Formen ergeben, wird in CreaRedes so aufmerksam wie humorvoll betrachtet. Das Stück rückt ein für unsere Zeit wichtiges Anliegen in den Mittelpunkt: Die Einzigartigkeit ein jedes Menschen zu achten. Zwischenmenschliche und kulturelle Verbindungen auf der Bühne herzustellen und sichtbar zu machen, ist das Ziel dieses Tanztheaters.

Entweder-oder versus und Mit CreaRedes möchte Claudia Grava auch die Gesellschaft des „Entweder-oder“ hinterfragen. Sie beschäftigt sich damit, inwieweit Zwänge und Muster, sich für die eine oder andere Seite entscheiden zu müssen, überhaupt noch mit Gegenwart und Zukunft vereinbar sind.

Dabei spielen sie und das Ensemble in Wort, Tanz und Musik mit sinnlichen Anreizen und Provokationen sowie performativen Überzeichnungen von Verhaltensmustern. Wesentliche Elemente bei CreaRedes sind Humor und Sinnlichkeit – Claudia Grava geht davon aus, dass diese den Menschen in eine authentische Bewegung bringen und schließlich zu kulturellen Transformationen führen können.

Kontinentale Sprünge Nicht zuletzt ihre Haltung, dass ein Leben in kultureller Diversität bereichernd ist, veranlasste Claudia Grava dazu, Künstler*innen unterschiedlicher Sparten, Kulturen und Altersgruppen aufzunehmen. In dem in Kasachstan geborenen Breakdancer Willi Brozmann fand Claudia Grava eine Ergänzung für einen performativen Stilmix, der von zeitgenössischem Tanz, Slapstick bis zu Volkstanz reicht. Der Text, der dem Stück einen verbalen Rahmen gibt, stammt aus der Feder der in Gambia geborenen jungen Schauspielerin Deborah Macauley, die in Vorarlberg auch als Poetry Slammerin bekannt ist. Für den live gespielten Sound- und Klangteppich konnte Claudia Grava den am „Liverpool for Performing Arts“ in England studierenden deutschen Songwriter Toni Micayl gewinnen. Instrumental getragen wird das Stück von der erfahrenen Vorarlberger Jodlerin und Akkordeonistin Margarete Müller und vom syrischen Oud-Spieler Moaz al Shamma, der auch beim Kultur-verbindenden Konzertzyklus „Unter der Laterne“ mitwirkt. Alle Künstler*innen beteiligen sich außerdem in Klang, Bewegung und Tanz und auch einen kontinentalen Sprung live nach Argentinien und damit in ihr Geburtsland wagt Claudia Gravas in diesem Stück – verbunden mit der Vision, grenzenlose Verbindung zu leben.

Die mobile Version verlassen