Zum ersten Mal seit Monaten haben die Menschen in Idlib heute einen Tag ohne Krieg erlebt. Putin und Erdogan hatten eine Waffenruhe ab Mitternacht ausgemacht und diese hielt heute den ganzen Tag. Weder die Truppen Assads noch die russische Armee verübten Luftangriffe.
Der Waffenstillstand kam überraschend schnell. Die Türkei hatte zuvor der Armee Assads schwere Verluste beigebracht. Laut Angaben der türkischen Armee wurden 1,071 Regimesoldaten bei Kämpfen getötet und über 50 Panzer zerstört. 71 türkische Soldaten wurden getötet.
Die Waffenruhe kam wohl so schnell weil die Assad Armee schon nach kürzester Zeit Auflösungserscheinungen zeigte. Der deutsche Außenminister Heiko Maas rief Russland und die Türkei auf, die Waffenruhe einzuhalten. „Beide Seiten haben kein Interesse daran, dass dieser Konflikt ein türkisch-russischer wird“. Maas kündigte zudem an, das Thema Hilfe für die Menschen in Idlib im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen aufzurufen. Dies wird aufgrund des Vetorechts Russlands aber wieder sinnlos sein.
Die Menschen in Idlib leben aufgrund des Krieges in Armut und brauchen dringend Hilfe.
Heute demonstrierten zehntausende Syrer in Idlib gegen Assad (Exklusivbild von gsi-news, Quelle Syrer in Idlib) und gegen Russland. Sie forderten Freiheit für Idlib und das Ende der Diktatur. Sie forderten auch die Türkei auf die Grenze zu öffnen. Die Türkei hatte die Grenze zu Griechenland und Bulgarien geöffnet, die Grenze zu Idlib bleibt aber weiterhin zu.
Wie es weitergeht werden die nächsten Wochen zeigen. Das Regime zeigte militärisch eine große Anfälligkeit und Schwäche. Die Soldaten Assads sowie die Söldner aus dem Iran waren gut darin Zivilisten zu töten und Kühlschränke zu stehlen, der Kampf gegen eine richtige Armee zeigte jedoch ihre militärische Unfähigkeit. Die Türkei konnte dem Regime in kürzester Zeit große Verluste zufügen. Daher auch das schnelle Einlenken Russlands für einen Waffenstillstand. Putin fürchtete einen Zusammenbruch der Armee Assads. Die Menschen in Idlib hoffen nun auf schnelle Hilfe und einen dauerhaften Frieden.