14 Lehrlinge der Landesberufsschule Feldkirch, welche den Beruf Elektronik erlernen, stellten ihre Projekte der Öffentlichkeit vor. Die thematische Breite sowie die erreichte Tiefe der Arbeiten ist beeindruckend.
Eröffnende Worte, Anerkennung und Lob gab es von Frau Direktorin Barbara Bergmeister-Keckeis und von Herrn Landtagspräsident Harald Sonderegger. Vor allem großer Dank für die finanzielle Hilfe und das bereitgestelltes Know-How der Lehrbetriebe wurde lobend erwähnt.
Im September wurde an der Formulierung der Projektideen und Ausarbeitung der Muss- und Kannziele gestartet. Die Projektideen kamen heuer acht Mal aus dem privaten Bereich und zwei Mal aus dem Betrieb. Die Aufgabenstellung beinhaltet vier Themenbereiche, welche größtenteils selbst erstellt werden.: Mechanik – oft ein 3D-Gehäuse; Hardware – eine elektronische Schaltung mit einem Mikroprozessor/-controller; Software – ein selbst geschriebenes Programm (meist in C) mit Fremdanteilen und strukturiert wird das Ganze durch das Projektmanagement: Lasten-, Pflichtenheft, Projektstruktur-, Projektablaufplan, Zeiterfassung, Programmablaufplan und die Dokumentation, die meist 50 Seiten und mehr beinhaltet.
Für die Arbeiten sind in der Schule ca. 60 Stunden vorgesehen. Zusätzlich haben sich die Betriebe bereit erklärt in etwa dieselbe Zeit in der Firma bezahlt zur Verfügung zu stellen. Heuer sind Lehrlinge aus 9 Betrieben dabei. Für sehr gute Projekte investieren die Lehrlinge aber meist nochmals dieselbe Zeit privat – unbezahlt.
Die Projekte haben klingende Namen wie „LED-Table“ von Ramona Biedermann und Raphael Haberl von der Firma Bachman electronic GmbH. Einen kurzen Überblick über den schwedisch angehauchten Namen und den ca. 1 Meter langen LED-Tisch mit änderbaren Motiven und Motivfolgen haben die Lehrlinge auf Englisch vorgetragen.
Ebenfalls aus LED’s wurden im Projekt „Lumina“ verschiedene Leuchten erstellt, deren Farb- bzw. Weisswerte durch ein selbst erstelltes App über Bluetooth verändert werden können. Fabian Harrer übernahm die Hardware-Erstellung und Benjamin Flatz programmierte sowohl die Hardware, als auch die App. Beide arbeiten bei der Zumtobel Group AG.
Fernando Bargehr von der Firma Gantner Elektronic GmbH faszinierten schon in der Kindheit schwebende Objekte. Deshalb baute er ein physikalisches Prinzip nach, welches auch in der Fahrzeugindustrie in der Fertigung eingesetzt wird. Mit seinem „GAT Levitator“ bringt er durch Ultraschall-Sensoren Styroporkugeln zum Schweben.
Eine private Idee ist auch die „Smart(Spar)Sau“, welche durch Christian Burtscher von der illwerke vkw AG und Marvin Thurner von der Gantner Instruments GmbH erstellt wurde. Die Sparkasse ist etwas groß, beinhaltet aber sehr viel Technik. Z.B. wurde ein Vibrationsmotor aus einem Gameboy zu einem Rüttelmotor für den Münzeinwurf umfunktioniert. Durch einen Fallkanal mit acht unterschiedlich großen Öffnungen gelangen die Münzen in die jeweilige Münzbox. Diese sind mit empfindlichen Dehnmessstreifen-Sensoren ausgestattet, um die Anzahl der Münzen zu zählen.
Ilija Martic von der Firma Graf Elektronik GmbH hat eine Maschinenstatusüberwachung erstellt. Dabei werden in der Nacht Fertigungsmaschinen überwacht, Ausfälle erkannt und der zuständige Servicetechniker per E-Mail automatisch verständigt. Dies spart teure Stillstandszeiten und ist daher sehr wertvoll für den Betrieb.
„Es ist für uns als Lehrer eine Freude zu sehen, wie sich die Lehrlinge in dreieinhalb Jahren entwickelt haben und welche Arbeiten sie im Stande sind zu leisten“ schwärmt Herbert Nägele vom Fachbereich Elektronik.