Die deutschen Medienlandschaft ist entrüstet. Die Israelis haben Benjamin Netanjahu gewählt.
Die Zeit schreibt dazu:
Die Botschaft dieser dritten Wahl innerhalb eines Jahres ist deutlich: Es spielt keine Rolle, ob ein Politiker wegen Korruption in drei Fällen angeklagt ist und in knapp zwei Wochen deswegen vor Gericht stehen wird. Es spielt keine Rolle, wie schmutzig er einen Wahlkampf gestaltet. Selbst die Anzweiflung der geistigen Gesundheit des politischen Gegners, verknüpft mit der Verbreitung von Fake-News, ist akzeptabel. Es spielt keine Rolle, wie rassistisch er seinen Wahlkampf gegen die arabischen Bürger des Landes ausrichtet. Und es spielt vor allem keine Rolle, ob er das demokratische System Israels nach den Wahlen aushebeln will.“
Die neuen deutschen Herrenmenschen maßen sich an die Wahlen in Israel zu beurteilen. Freie Wahlen von freien Menschen. Der Kandidat und dessen Wähler sind den Herren nicht genehm. Zum Glück interessiert Israel die Meinung der deutschsprachigen Medien schon lange nicht mehr.
Die neuen deutschen Herrenmenschen maßen sich selbst die ultimative Kompetenz im Identifizieren und Verurteilen von Untermenschen an.
Der Kreis zwischen alten und neuen deutschen Herrenmenschen hat sich rasch geschlossen, auch wenn sich die Neuen selbst für das strahlende „antifaschistische“ Gegenteil der Alten halten.
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