In Österreich werden zur Eindämmung des Coronavirus ab Montag, 16. März 2020 die Oberstufen aller Schulen geschlossen. Betroffen sind auch die Poly- und Berufsschulen. Ab Mittwoch, 18. März 2020 sind dann auch die Unterstufen und Volksschulen geschlossen. Kindergartenkinder sollen zu Hause bleiben. Die Maßnahmen gelten bis 12. April.
„Das bedeutet, dass alle, die zu Hause betreut werden können, auch zu Hause betreut werden sollen“, betonte der Kanzler. Gleichzeitig betonte Kurz, dass die Großeltern nicht zur Betreuung herangezogen werden sollen: „Kinder dürfen keinesfalls zu den Großeltern gebracht werden, das sind die Personen, die wir bestmöglich schützen wollen.“ Wer keine Möglichkeit habe, der könne weiter seine Schüler in die Schulen und Kindergärten bringen.
Mit der Möglichkeit der Betreuungsangebote soll garantiert werden, dass jene Eltern, die in systemrelevanten Berufen arbeiten, weiter ihrer Tätigkeit nachkommen können. Kurz nannte als Beispiele das Gesundheitspersonal und Polizisten. Auch LH Wallner betonte heute die Betreuung an den Schulen zu ermöglichen. Die Eltern können ihre Kinder also in der Schule lassen. Insofern wird sich zeigen, wieviele Kinder tatsächlich daheim bleiben werden.
Das Ziel der Bundesregierung, hundert Prozent der Oberstufenschüler und drei Viertel der unter 14-Jährigen daheim zu lassen, wird sich damit sicherlich nicht erfüllen. Die Regierung erklärte falls dies nicht umsetzbar sei, so werde man weitere Maßnahmen andenken. Die derzeitigen Regelungen sehen eben für jene, die die Kinder nicht selbst betreuen können, Betreuungsmöglichkeit vor. Wenn andere Maßnahmen notwendig sein werden, werde man das klären. Kurz erklärte: „Noch sind wir dort nicht.“ Elternvertreter forderten nach der Ankündigung von Schulschließungen, dass in diesem Fall unbedingt die Kinderbetreuung sichergestellt sein muss. Daher gibt es nun diese Lösung.
„Bei uns geht der Unterricht als ‚Heimunterricht‘ weiter“ sagt Direktor Michael Weber von der HAK HAS Feldkirch. Heute Morgen wurde jeder Schüler der Bundeshandelsakademie und Bundeshandelsschule aufgefordert, seine E-Mail-Adresse zu hinterlegen, damit fortan mit WebUntis quasi im home office weitergearbeitet werden kann. Lehrer haben Anwesenheit an der Schule. Weber sieht sich in der Entscheidung bestätigt, dass er vor einigen Wochen bereits darauf gepocht habe, alle Prüfungen der Maturaklassen bis Ostern abgeschlossen zu haben. Weiters plant der innovative Schulleiter eine Sozialaktion – wir werden mehr darüber berichten, sobald dazu nähere Einzelheiten bekannt sind.
Vorarlberg hat derzeit 15 Infizierte. Österreichweit gibt es mit heutigem Stand 246 bestätigte Fälle einer Ansteckung mit dem Coronavirus.