In dieser Kolumne schreibt Bandi Koeck seine Gedanken und Erlebnisse sowie Beobachtungen auf, welche wir Freitagabends veröffentlichen. Sie sind bewusst als bekömmlichen Mix aus verschiedenen aktuellen Themen kreiert.
Das Leben in den Zeiten des Corona
Im Jahr 1985 verfasste der kolumbianische Literaturnobelpreisträger Gabriel García Márquez seinen Roman „Die Liebe in den Zeiten der Cholera“. In Anlehnung an diesen Titel möchte ich heute über die Auswirkungen des Coronavirus schreiben. Vor wenigen Monaten hätte mir noch jeder den Vogel gezeigt, wenn ich folgendes behauptet hätte:
DAS LEBEN: Menschen mit 65+ gehören zur Risikogruppe, der Virus wird unser ganzes Leben beeinflussen und zur Pandemie erklärt werden.
DER ALLTAG: ist größtenteils fremdbestimmt: Versammlungen ab 100 Personen sind verboten, Ausgangssperren werden verhängt, Grenzen geschlossen, keine Konzerte, Theater, Vernissagen, kein Kino, kein Fitnesscenter mehr, keine Kinder auf Spielplätzen und Sportler auf Sportplätzen.
DIE LIEBE: aufgrund der Tröpfchenübertragung problematisch, 1 m Abstand zum Nächsten, Spaziergänge alleine, jegliche sozialen Kontakte meiden, das Geschäft mit Vibratoren und Sex-Toys boomt, Netflix und andere VOD-Dienste drohen aufgrund der hohen Nutzerzahlen zu kollabieren.
Ist das Ganze hausgemacht? Zum Teil ja. Schauen wir in die Lombardei, wo es kein Zufall zu sein scheint, weshalb so viele Menschen in Norditalien an COVID-19 erkrankt sind. Hängt es damit zusammen, dass die Italiener weniger gerne ihre Hände nach dem Klobesuch waschen? Wohl eher könnte es daran liegen, dass importierte chinesische Billigarbeitskräfte die schnelle Mode „Made in Italy“ genäht haben und diese aus einem Ort stammten, den ich zuvor noch nie gehört habe, nämlich Wuhan.
Unser Leben, unser Lieben und unser Alltag haben sich verändert seitdem der Corona nach Europa, nach Österreich, nach Vorarlberg gekommen ist. Jeder spricht davon, die meisten haben Angst, ein paar Spinner sagen es sei nicht mehr als eine normale Grippe. Doch wie geht es weiter? Wie lange dauert es und was kommt danach? Das Ganze etwas mit Humor zu nehmen ist eine vorläufige Medizin. Die sozialen Netzwerke sind voll mit Corona-Witzen, -Memes und schon –Gedichten. Bleiben Sie gesund!