12.4. ’20:
„Mama! Wenn da Osterhas mir a Nescht bringt, können mr denn eam o a Überraschungsei gea?“
„Natürlich kriagt der auch ein Überraschungsei.“
„Und darf der denn o zua üs inako und darf i den o streicheln?“
„Mmh…da schauen wir noch…“
von Lydia Gaßner:
Meine Tochter schwärmt schon seit dem Sommer von Ostern und Eierfärben und endlich ist es soweit. Für den Gründonnerstag besorge ich im Geschäft die letzten Eier. Es käme mir nicht in den Sinn, gefärbte Eier, die bereits zu Weihnachten gekocht wurden und seitdem im hinteren Teil des Lagers herumliegen und verstauben, zu kaufen.
Mit Eiern ist es so eine Sache. Es ekelt mich in der Vorstellung, so hundsalte Eier zu essen. Das muss wohl in der Tiefenpsychologie irgendetwas nach Dr. Freud sein, sowas wie eine unverarbeitete Bindungsangst zum männlichen Geschlechtsteil? Möglich. Oder vielleicht ist es auch die ekelige Vorstellung, was die Hühner für Scheiße fressen, um einen schönen Dotter zu haben? Möglich. Vielleicht habe ich einfach einen Vogel? Auch möglich. Aber wie man es wendet und dreht, Eierfärben ist ein gemeinsames Erlebnis mit den Kindern und diese haben in ihrer Unperfektheit etwas für sich. Solch ein von meiner Tochter gefärbtes halbrohes Ei esse ich viel lieber. Wobei beim Eierpecken, eine Tradition aus Innerösterreich, die ich in Vorarlberg definitiv vermisse, gekaufte Eier mit der harten Schale von Vorteil wären. Und nebenbei sollte man sich wieder die Schweinerei in der Küche vor Augen führen: Eierfärben mit Kindern ist wieder eine wunderbare nervenzerreibende große Patzerei.
Die gefärbten kaputten Eier werden noch mit Speck eingerieben und versorgt, damit sie am Sonntag der Osterhase im rasenden Tempo austeilt. Wo wir beim Thema „Vor-der-Kinder“-Zeit wären: Da war noch früher der Hase mit mir fest am Rammeln, jetzt springt er wie wild, ob Regen, Schnee oder Sonne, frühmorgens mit den harten Eiern durch unseren Garten.
Der Hund rennt aufgeregt und Schwanz wedelnd unserem Hasenpapa hinterher und frisst die halb kaputten zerdrückten Eier und das kleine Nester gleich wieder auf. Und ehe es wir uns versehen, kackt unsere Vierbeinerin abends braune Eier mit Alufolie.
Schönen Ostersonntag wünscht euch die Susi!
Unter der Rubrik „Kolumne“ haben unsere Gastkommentatoren Raum für ihre persönliche Meinung. Diese mus snicht mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen. Gsi.News übernimmt auch keine Gewähr für Richtigkeit, Korrektheit und Vollständigkeit des jeweiligen Inhaltes.
Köstlich! Dein Kind, dein „Hase“, dein Hund und nicht zu vergessen du selbst!
Immer der arme Hunde ??