Zum Glück ist schon wieder Sonntag, denn allsonntaglich bringen wir von gsi.news seit Anbeginn einen Beitrag von unserer oberösterreichischen Kolumnistin SUSI (Lydia Gaßner) @ka fantasievolle Texte nach (teils) wahrer Begebenheit. Heute ein Text zum Jahresthema – richtig – „Corona“:
„Papaaaa, DU MUSST MICH ANZIEHEN!“ „Papaaaa, DU MUSST MICH FRISIEREN!“
„Papaaaa, ICH WILL FERNSEHN!“, verschlafen vernehme ich die kreischende und durchdringende Stimme meiner Großen war und leiser im Hintergrund brabbelt die Kleinere alles nach. Ich dürfte aufgrund unruhiger Stunden in der Nacht etwas länger schlafen, was bei diesem Lärm aber sowieso nicht möglich ist. Mein Mann übernimmt die morgendliche Zeremonie, und so wie ich jetzt leider feststelle, haben sich meine süßen Kleinen in den letzten Tagen in herrschsüchtige befehlende Oberchefinnen verwandelt, die ihren Papa in einer Tour herumkommandieren. Sie sind schon fast so gut wie ich, halt nur fast.
Unser Hund bellt sich schon seit einer halben Stunde wegen irgendeiner blöden Katze in Nachbars Garten die Seele aus dem Leib. Plötzlich wird die Türe aufgerissen und eine wütende Prinzessin im blauen Elsa Kleid stapft herein. „Mamaaa! Dr Papa hat gseht i darf mi ned schminka. I will mi aba schminka.“
Bitte, keine Ahnung, warum sich ein vierjähriges Mädchen dauernd schminken will, vor allem sind wir nur Zuhause. Vielleicht sollte ich tief einatmen und den Spruch meines Vaters zehn Mal vorsagen: „Do geht‘s eh um nix.“ Manchmal hätte ich doch schon gerne einen Buben. Kein Schminken, keine Elsa-Zopf-Frisur, kein Prinzessinnenkleid, kein Nagellack. Was machen Buben eigentlich am Morgen? Spielen die hauptsächlich mit dem Zipfel? Ich weiß es ja nicht. Ok, aber an Weiterschlafen ist sowieso nicht zu denken, Kaffee!
Es ist bereits Tag XY in der „stay-at-home-Corona-Zeit“, Mitte April noch dazu. Fieberhaft versuche ich schon einige Tage, einen neuen Text zu verfassen, nur leider fehlt mir momentan einfach der Biss, die Motivation, die Ideen in den „und täglich grüßt das Murmeltier“-Tagen. Gibt ja nicht wirklich spannende Erlebnisse außerhalb der 4 Wände, außer ein Kind fällt wiedermal wo hinunter, oder die Autofahrt zum Supermarkt, neuestens maskiert, nicht mit der Narrenzeit zu verwechseln. Und unserem läufigen Hund, der seit neuestens Vögel und Mäuse fängt und frisst, bekommt wohl das unabsichtlich gegebene Katzenfutter wohl auch nicht so gut.
Die einzige Abwechslung in den letzten Tagen bringt ja eigentlich wirklich nur das Wetter und die extrem schwankenden Launen meiner Kinder, und deren verschiedenen Konsistenten und Mengen des Windelinhalte. Wenn‘s beim Rücken und Hals zu sehen ist und bestialisch stinkt (Nur zur Info, auch für Kindeseltern erzeugt die Kacke manchmal Brechreiz), frage ich mich manchmal schon, wie kann da nur so viel in ein kleines Lebewesen hineinpassen? Und die blöde Zeitumstellung tut noch ihr übriges hinzu – und fertig ist die Frühjahrsdepression. Hurra. Wo ist mein Caipirinhja Schatz? Shake it! Shake it! Und irgendwie ist der Satz „Die Kinder, sie werden so schnell groß.“ momentan auch etwas zäh. Sie werden überhaupt nicht schnell groß, sie wachsen zu langsam. Nur mein Haaransatz, der nicht, der gibt Gas. Zum Haare raufen. SOS Frisörin, meine Haare und ich, wir vermissen dich!
Unter der Rubrik „Kolumne“ haben unsere Gastkommentatoren Raum für ihre persönliche Meinung. Diese muss nicht mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen. Gsi.News übernimmt auch keine Gewähr für Richtigkeit, Korrektheit und Vollständigkeit des jeweiligen Inhaltes.
Wieder sehr erheiternd und erfrischend zu lesen! Danke 🙂
Erfrischende Gedanken
Danke!??