Vieles neu macht der Mai – heißt ein Sprichwort! Die Situation durch Covid19 bescherte die Veränderungen bereits ein Monat früher, jedoch mit sehr guter Vorbereitung der Rotkreuz-Verantwortlichen. Am 1. April starteten 20 neue Zivildiener ihre Ausbildung beim Roten Kreuz Vorarlberg. Das Fazit nach rund zwei Wochen: Alles neu, aufregend und planmäßig!
Normalerweise läuft alles wie ein Schweizer Uhrwerk, wenn die neuen Zivildiener beim Roten Kreuz Vorarlberg ihren Dienst antreten. „Doch beim April-Turnus bedurfte es einiges mehr an Vorbereitung und Umorganisation“, erzählt Kursleiter Michael Fischer vom Bildungs-Center im Landesverband in Feldkirch. Im Gegensatz zu Universitäten und Schulen dürfen Zivildiener weiterhin ohne Unterbrechung – unter Einhaltung strenger Sicherheitsrichtlinien – ausgebildet werden, da sie wichtige Arbeitskräfte für das Rote Kreuz sind. Nach ihrer Ausbildung zum Rettungssanitäter kommen sie bei Krankentransporten und Rettungsfahrten zum Einsatz. Normalerweise werden alle Zivildiener gemeinsam zentral im Landesverband ausgebildet, doch beim neuen Turnus verläuft die Ausbildung dezentral. Das heißt, die Männer sind in fünf Gruppen mit jeweils vier Teilnehmern in den Rotkreuz-Abteilungen Bludenz, Dornbirn, Lustenau und im Landesverband aufgeteilt. In der Kleingruppe kann der notwendige Abstand zueinander gut gewahrt werden. „Dazu werden natürlich die erforderlichen Hygienemaßnahmen wie häufiges Händewaschen, Händedesinfektion und das Tragen eines Nasen-Mund-Schutzes eingehalten“, versichert Michael Fischer. Einige Übungen werden nicht untereinander geübt sondern an Puppen, sodass auch hier weniger Kontakt erfolgen kann.
Kurs live übers Web
Vormittags werden die Inhalte theoretisch via Webinar (kurz für: Web-Seminar) vermittelt. „Wir haben uns beim Landesverband Niederösterreich angehängt, welcher die Rettungssanitäter-Ausbildung live übers Web überträgt“, erzählt Michael Fischer. Fragen können per Chat gestellt werden und natürlich beantworten nach Abschluss der Web-Einheit die Vorarlberger Trainer die Fragen bzw. gehen speziell noch auf die Bundesländer-spezifischen Eigenheiten ein.
Nachmittags üben die Trainer mit den Zivildienern die Inhalte vom Vormittag in der Kleingruppe, wobei hier sehr auf die Distanz geachtet wird und Puppen als Übungsobjekte im Einsatz sind. Dieser Kurs dauert noch den ganzen April, danach wechseln die Zivildiener in ihre zugewiesenen Rotkreuz-Abteilungen im Ländle ins Praktikum.
„Mit den ersten beiden Wochen sind wir sehr zufrieden! Trainer wie auch Zivildiener sind voller Eifer dabei und die Mühen haben sich gelohnt“, resümiert Kursleiter Michael Fischer. Das Kleingruppen-Training ist viel intensiver und der Effekt größer, da man viel mehr zum Üben kommt, was auch die Zivildiener positiv hervorheben.
Webinar selfmade
Das Rote Kreuz Vorarlberg hat ab sofort die Möglichkeit, selbst Webinare zu gestalten. Hard- und Software wurden angeschafft und ein Studio im Landesverband eingerichtet. „Die ersten Gehversuche haben wir bereits beim ehrenamtlichen Rettungssanitäter-Kurs, sowie dem Notfallsanitäter-Kurs und der Ausbildung in der allgemeinen Notfallkompetenz – Venenzugang und Infusion (NKV) gemacht. Wir sind zufrieden, die Technik läuft stabil. Und vor allem sind die Teilnehmer froh, dass ihre Kurse auf diese Weise fortgeführt werden können“, freut sich Michael Fischer. Den im Mai startenden Zivildiener-Turnus möchte man für die eigenen Zivildiener bereits selbst als Webinar gestalten. Und so macht dann letztendlich doch auch noch der Mai wieder vieles neu!
Zivildiener für Sommermonat Juli gesucht
Maturareisen ins Ausland fallen im heurigen Sommer leider ins Wasser. Für alle jungen Männer, die ihre frei gewordene Zeit nun anders nützen möchten: Das Rote Kreuz Vorarlberg hat für den Monat Juli noch freie Zivildiener-Plätze! Nach Erhalt des Zivildienstbescheides kann man sich dafür gerne beim Rotkreuz-Landesverband in Feldkirch unter zivildienst@v.roteskreuz.at anmelden.