Noch diese Woche beginnen fünf Restauratoren mit der Sanierung einer rund zehn Meter langen Natursteinmauer beim Aufgang zur Basilika. Seit 2011 kümmert sich die Marktgemeinde Rankweil um den Erhalt von historischem Mauerwerk. Jedes Jahr wird ein anderes Stück des Kulturguts im Gemeindegebiet saniert.
Für den Erhalt der Mauern wird der Zementmörtel zur Gänze entfernt, um Schäden im Kalkmauerwerk zu verhindern. Zudem setzen die Mauerexperten die Fugen instand und erneuern die bestehende Mauerkrone in Sattelform. Bei sämtlichen Restaurierungsarbeiten achten die Restauratoren darauf, kleine Öffnungen zwischen den Steinen zu erhalten, um damit wichtigen Lebensraum für am Liebfrauenberg heimische Eidechsen zu bewahren.
Regionales Kulturgut sichern
Gemeinsam mit erfahrenen Restauratoren der Firma Wilhelm & Mayer bearbeiten auch Mitarbeiter des Rankweiler Bauhofs einige Teilabschnitte eigenständig, um somit das Wissen für die künftige Pflege der Mauern zu erwerben. Die Sanierung eines Teilabschnitts kostet pro Jahr etwa 25.000 Euro. „Diese Investition ist durchaus gerechtfertigt. Denn bei sachgerechter Sanierung halten die Mauern wieder mehrere Jahrzehnte“, erklärt Bauhofleiter Wilfried Ammann. „Natürlich könnte man sie auch einfach durch fertige Bauteile ersetzen. Doch dies würde das Gesamtbild des Ortszentrums empfindlich stören“, ist sich Ammann sicher.
Initiiert und durch Förderungen unterstützt wird die Aktion vom Land Vorarlberg. Idee dahinter ist, traditionelle Mauerbauweisen als Ausdruck regionaler Kultur zu bewahren. Gemeinsam mit der Universität für Bodenkultur in Wien wurde im Vorfeld der Gesamtbestand an historischen Natursteinmauern in Rankweil erfasst und somit die Basis für den Erhalt von wertvollem Kulturgut geschaffen.