Da die Museum aufgrund der Covid-19-Pandemie über mehrere Wochen geschlossen waren, laden wir die Gsi.News-Lesergemeinde zu einem virtuellen Rundgang in Anlehnung an Jules Vernes „In 80 Tagen um die Welt“ durch das Feldkircher Schattenburgmuseum. Heute begeben wir uns in die sogenannte Küche des Türmers:
Zurück von der Plattform (Gsi.News-Serie Teil 9) begeben wir uns in das ehemalige Stiegenhaus, in dem versucht wurde, eine historische Küche – wie es sie in jeder Burg gegeben hat – zu rekonstruieren. Die erste Museumsküche befand sich früher dort, wo heute unzählige Schattenburg-Schnitzel vorbereitet werden.
Was gibt es in der kleinen Küche heute zu sehen? In einem gemauerten Ofen konnte Wasser erhitzt werden, auf einem zweiten Herd ist eine Kaffeeröstpfanne aufgestellt. Darin wurden Kaffeebohnen oder die als Ersatz dafür verwendeten Eicheln oder Zichorienwurzeln geröstet. Auf einem Eisenhaken sehen wir ein „Hähl“, eine eiserne Kette mit einem Haken, an dem ein Kochtopf über offenen Feuer aufgehängt werden konnte. Interessant sind neben Gerätschaften wie Nudelsieb, Trichter, Eisenpfanne auf einem eisernen Pfannenknecht, affeleisen und Hostieneisen mit Marienmonogramm auch die vielen kleinen manuell betriebenen „Helfer“ in der Küche, die wir dort bestaunen können. Neben einem Apfelschälgerät, einer Reibe für Riebelmais oder einer hölzernen Kartoffelstampfe, entdecken wir da auch eine spezielle Schneckenpfanne. Mit dieser konnten Weinbergschnecken, die als Fastenspeise galten und sogar in eigenen „Schnäggahäg“ gezüchtet wurden, zubereitet werden.
Auch in diesem kleinen Durchgangsraum befindet sich ein einzigartiges Kunstwerk, und zwar eine Holzschnitzerei aus den Jahren 1800/01, die eine Nofler Bauernstube zur Zeit der Franzosenkriege, denen wir schon im Diorama auf der Aussichtplattform begegnet sind, darstellt.