In 18 Bildern durch das Schattenburgmuseum: Teil 12: Schatzkammer

Über die Wochen des sog. Lockdowns haben wir unsere Leser zu einer virtuellen Reise ins beliebte Schattenburgmuseum in Feldkirch eingeladen. Mit dem heutigen letzten Teil, einem Einblick in die Schatzkammer, die auch als Vortragsraum genutzt wird, verabschieden wir uns und hoffen, dass wir damit viel Lust und Neugierde geweckt haben, denn das Museum das in der Burg oberhalb von Feldkirch thront kann ab sofort wieder besichtigt werden.

Die Schatzkammer zählt zu den interessantesten Räumen der heutigen Burganlage. Dort, wo nun ein stilvoll eingerichteter Vortragsraum kleine bis mittlere kulturelle Veranstaltungen ermöglicht, befand sich über viele Jahrzehnte, wenn nicht Jahrhunderte, eine kleine Personalwohnung.

Die alten Raumteilungen sind noch heute an den mächtigen Holzsäulen durch ihre senkrechten Fugen erkennbar. Dieser Wohnung ist möglicherweise sogar zu verdanken, dass die Schattenburg in der bayrischen Zeit nicht der Spitzhacke zum Opfer fiel. Bereits als „Steinbruch“ verkauft, verhinderte nämlich das Wohnrecht des Verwalters die Realisierung dieses heute ganz unvorstellbaren Vorhabens.

Ab 1930 wurde in einem Teil der heutigen Schatzkammer ein Krippenraum eingerichtet, nach dem zweiten Weltkrieg dienten die Räumlichkeiten wiederum der französischen Militärregierung als Wohnung des Geschäftsführers des Offizierskasinos. Danach wurde ein Teil als Münzraum genutzt, später wieder der Pächterin Anny Tschann als Personalwohnung überlassen. Endlich 1972 erfolgte die Neuausrichtung der Raum- und Museumsplanung, bei der auch die Trennwände herausgenommen und später auch der Ziegelfußboden ergänzt wurde.

© Schattenburgmuseum

Eine kurze Zwischennutzung als Galerie erlebte der Raum 1977 durch den neu gegründeten und wenig später wieder eingestellten „Verein Burggalerie“ , der dort eine einzige, aber sehr beachtliche Ausstellung unter dem Titel „Graphik der großen Zeitenwende“ mit Beständen aus der Sammlung der Technischen Hochschule Zürich ausrichtete. Danach verkümmerte die ehemalige Wohnung wieder zum Depot, bevor sie das neue Museumskonzept 2007 mit der Sonderausstellung „Spätgotik in Feldkirch“ aus dem Dornröschenschlaf erweckte.

Heute dient der Raum mit seiner Münz- und Medaillensammlung, Gemälden des jugendlichen Kaisers Franz Josef I. und seines jüngeren Bruders Erzherzog Carl Ludwig unterschiedlichen kulturellen Aufgaben als Bühne. Sei es bei historischen Ausführungen der Rheticus-Gesellschaft, Buchpräsentationen des Museumsvereines Feldkirch, Fotoausstellungen, musikalischen Kleinodien, bei kreativen Arbeiten im Zuge der Veranstaltung „Reiseziel Museum“ oder auch ab und zu bei einer Trauung, der Charme des historischen Raumes spricht die Besucher und Besucherinnen an und kann im Zuge einer Führung auch näher kennengelernt werden.

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