Welche starken Emotionen, welche Art von Bildern und Gefühlen löst allein der Gedanke an „Bella Italia“ in den meisten von uns aus? Kolumnistin Susi teilt heute mit den werten Gsi.News-Lesern ihre heißen Träume von Italien respektive dessen männlichen Bewohnern.
„Papa, i han ka Söck meh!“
„Moll, moll, mir hon gnuag Söck. Aba dia sind no im Wäschekorb.“
Ich weiß nicht, wie es euch so geht, aber was ich am meisten hasse, ist Sockenpaare zusammenzulegen. Eine größere Strafe kenn ich nicht, außer bügeln. Bügeln mag ich auch nicht, und Häkeln. Wäh. Aber das „Sockenzusammenlegen“ schiebe ich immer so lange hinaus, bis ich dann abends drei Stunden stöhnend dabei sitze und mich durch den Sockenhaufen sprichwörtlich durchnudel. Daneben irgendeinen im Nachhinein als langweilig empfundenen Film schauend. Lieber sind mir da schon die Physioübungen, die in letzter Zeit immer mehr als Ausrede gelten, um den Haushalt etwas ins Stocken zu bringen. Außer Kochen. Das muss ich dann doch hin und wieder für die Kinder. Und nun hauen meine zwei Gartenzwerge, mit ungleichen Socken, zu Mittag große Portionen Spaghetti hinein, patzen dabei wieder Pullover, Hosen und Socken an. Ein Teufelskreis. Somit wird es immer schwieriger, die richtigen Socken zusammen zu bringen.
Momentan bin ich mitten im Frühjahrsputz, also werden diverse Schränke ausgemistet, und auch der Kühlschrank, in den ich die restlichen Spaghetti gebe, wird geputzt. Und ich weiß nicht, wie es euch da wieder so geht, aber der verdammte Tupperware-Deckel….den finde auch ich nicht immer. Dann wühle ich mich durch die riesige „Die-ist-perfekt-für-Tupperware -weil-die-ist-schön-groß“-Schublade. Meinem Mann fällt dies besonders schwer – Geometrie war noch nie seins – meine Tochter findet komischerweise immer gleich alles. Und die Kleinere findet zwar ihre Schuhe nicht mehr, aber die klitzekleine Büroklammer unter der Eckbank und die ausgetrockneten Nudelreste sofort. Zurück zur Tupperware: Deckel gefunden, hinein in den Kühlschrank. Drei Tage später wirds dann wieder eine Schimmelbox und wie ich bei meiner Aufräumaktion entsetzt feststelle, gibt es davon haufenweiße im Kühlschrank.
Und während die Kinder und ich unter der Couch diversen Krimskrams finden, fällt mir doch ein altbekanntes Foto aus dem Jahre 2008 in die Hände. Und schon blättere ich im alten Fotoalbum. Putzen egal. Und der Geruch und die Stimmung des traumhaften italienischen Sees mit seinen Bäumen und Palmen steigt mir in die Nase und lässt mich in alte Zeiten zurückschweifen… Kinderlos, jung und unbeschwert fetzten wir mal schnell übers Wochenende mit Zelt und dem allernötigsten Gepäck auf dem Motorrad Richtung Süden.
Lange Gespräche am See, ohne dauernd von Kindern unterbrochen zu werden, Spaghetti kochen im Gaskocher und mitunter umschütten, und der ganzen Campingplatzwein weggesoffen. „Isse feeeertig, isse ausgetrunken“. Tja, so war das. Und am nächsten Morgen um sieben Uhr konnte ich dann nicht mehr schlafen vor lauter Schädlweh und warf mich in die Fluten, und frühstückte bei herrlicher Seeaussicht heißen italienischen Cappuccino und Schokocroissants – und all das ohne Socken.
Unser Hund war begeistert vom Lago di Como, die Enten hingegen eher nicht.
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