Von Thomas Bertram
Irgendwo zwischen total bescheuert und lustig, eben absoluter TRASH
Trash, also Müll, so wird ein ganzes Filmgenre bezeichnet. Und bezeichnenderweise spielt er Film Alien Infiltration auf einem Schrottplatz, also buchstäblich im Trash. Die Feinheiten der Geschichte, die es tatsächlich gibt (!), gebe ich nicht wieder, ich hoffe auf Zuschauer.
Deshalb hier die ganz kurze Kurzfassung: Ein UFO macht auf besagtem Schrottplatz in genau dem Moment eine Bruchlandung, als der Besitzer erschlagen wird. Die geschäftstüchtige Schwiegermutter und ihre Tochter bieten demjenigen 100.000 Dollar an, der a) die Leiche herbeischafft und dabei b) bitte auch noch das Alien killt. Der Andrang der Hillbillys ist enorm, allerdings will das Alien nur in Ruhe gelassen werden um sein Gefährt mit Schrottteilen wieder flott zu machen. Dazu ist es bereit, alle zu töten, die ihm dabei in die Quere kommen. Und so beginnt ein munteres Gemetzel mit gefräßigen schneckenähnlichen Weichtieren, diversen Fallen des Alien -so wird z.B. eine ganze Karate-Gruppe mal eben in der Mitte durchtrennt. Dass sehr viele dieser Tötungsmethoden schamlos aus anderen Filmen geklaut wurden, macht den Streifen nur noch trashiger. Dazu Mini-Geschichten, die ein ganz anderes Ende nehmen, als der Zuschauer erwartet, die Vater-sucht-Tochter-Geschichte gehört dazu. Was wollen eigentlich die 3 Cheerleader hier? Die feuern erst ihre Footballer, dann die Baseballer an, bis deren Glieder fliegen, um sich dann um den abgetrennten Kopf im Helm zu prügeln. Was sucht die sitzengelassene Braut in dieser Gruppe? Einen Junggesellen! Von dieser Sorte Typen und Storys gibt es massenhaft, es wird nicht langweilig!
Und dann Dialoge, die von Tarantino hätten stammen können: Bei der Anmeldung wird eine Einverständniserklärung unterschrieben und ein Polaroidfoto angeheftet. „Warum macht ihr Bilder?“ Mutter: „Meine Erinnerung lässt etwas nach“ Tochter: „Ich dachte, wir wollen so die Leichen identifizieren.“ AUA! Abend für Abend werden Fotos durchgestrichen …
Und völlig spoilerfrei sage ich nur, dass es ein Happy End gibt, verrate aber nicht für wen bzw. für wie viele.
Ein paar Daten vor der Schlussbemerkung: Hilma Falkowski spielt herrlich versoffen und durchtrieben die Mutter, die das alles steuern und vor allen Dingen die dicke Lebensversicherung des Schwiegersohnes kassieren will. Ashly Bates spielt die mannestolle Tochter Meghan so blond, wie es das Klischee nur will. Thomas Daniel mimt den Bobby Ray, einen echten Hinterwäldler, der aber „andere Qualitäten“ hat, von denen Meghan nicht genug kriegen kann. Roddy Piper ist der kämpferische Priester mit dem tödlichen Kruzifix und dem Sturmgewehr unter der Soutane. Colin Theys führte die Regie und war auch erster Kameramann, Andrew Gernhard und M. Aridharam waren die Produzenten. John Doolan schrieb das Drehbuch, Jason Criscuolo hat den Schrottplatz und das Drumherum gestaltet.
Zusammenfassung: Für wen ist der Film NICHTS? Natürlich für jeden, der irgendwie einen Anspruch haben will und für jeden, dem Splattereffekte nicht gefallen.
Wer sollte ihn nicht verpassen? Wer „Tucker und Dale vs Evil“ genial fand, der wird sich hier schlapp lachen können, wer alle Klischees über waffenvernarrte Amerikaner veralbert haben will, sollte hier zuschauen. Und wer sowieso auf Trash steht, der MUSS diesen Film schauen. Viel trashiger geht nicht.