Als erste Vorarlberger Stadt wird Feldkirch eine Abteilung „Forschung und Entwicklung“ einrichten, die sich intensiv mit drängenden Fragen der Gegenwart und der Zukunft beschäftigen wird.
Die Generalversammlung der „Stadtkommunikation Kultur Feldkirch GmbH“ hat in ihrer Sitzung vom 22. Juni wichtige Weichen für die Zukunft gestellt. In Verbindung mit bereits länger geplanten Umstrukturierungen bei Stadtmarketing und Montforthaus wurden dabei auch wichtige Schritte für die neue Rolle des Palais Liechtenstein gesetzt. In einem fast zweijährigen Prozess hatte eine Arbeitsgruppe, unterstützt von regionalen und internationalen Expertinnen und Experten entscheidende Leitlinien entworfen, die nun umgesetzt werden.
Unter der Leitung von Edgar Eller wird das Team der neu geschaffenen Abteilung „Forschung und Entwicklung“ die Aufgabe übernehmen, das Palais zu einem Thinktank, zu einem Zukunftslabor zu entwickeln. Dabei gilt es, sich mit den drängenden Fragen der Gegenwart auseinanderzusetzen, um Gegenwart und Zukunft gestalten zu können, immer unter der Prämisse, der in vielen Bereichen zunehmend in Frage gestellten Würde des Menschen die Möglichkeiten eines gelebten Humanismus entgegenzusetzen. Dies kann in themengebundenen Ausstellungen, in den verschiedensten Formaten des Dialogs, in künstlerischen Interventionen im Palais und im öffentlichen Raum, in Feldkirch und auch darüber hinaus geschehen.
Dabei werden insbesondere Kunst und Kultur eine wichtige Rolle spielen. Wesentliche Problemfelder wird die neue Abteilung einerseits mit Hilfe bereits bestehender erfolgreicher Einrichtungen (Montforter Zwischentöne, Potentiale) bearbeiten, andererseits werden aber auch neue Konzepte und Werkzeuge entwickelt, um dieser großen Herausforderung gerecht zu werden. Dabei wird die Stadtbibliothek, die ihren Sitz im Palais behält, ein wichtiger Partner sein und auch der einstimmig verabschiedete Stadtentwicklungsplan bietet einiges an Themen, deren Bearbeitung unabdingbar ist. Weiterhin wird die Abteilung „Forschung und Entwicklung“ als wichtiger Impulsgeber für das Stadtmarketing und das Profil des Montforthauses dienen; in beiden Gesellschaften wurden und werden Verantwortlichkeiten neu definiert.
Für Bürgermeister Wolfgang Matt ist es wichtig, dass „Humanismus nicht zum Schlagwort verkommt, sondern erfahrbar ist“ und dass „das Programm die Interessen möglichst aller gesellschaftlichen Schichten und Generationen berücksichtigt.“ Das Palais Liechtenstein wird für dieses ambitionierte Projekt eine Art Homebase bilden, von der aus Wirkungen in die gesamte Stadt und die Region entstehen sollen.
Die Stadt Feldkirch mit ihrem historischen humanistischen Erbe und das Palais Liechtenstein als eines der wichtigsten Gebäude der Stadt bieten beste Voraussetzungen dafür, dass hier etwas Neues und in dieser Konsequenz zumindest in Vorarlberg bisher nicht Dagewesenes entstehen kann.