Von Thomas Bertram
Da gab es mal einen Film über einen Vater, der seine Tochter völlig isoliert von der Außenwelt großzog, weil er und sie eine Bedrohung für Geheimdienste War. Aus dem Film wurde eine Serie, die die ganze Geschichte durchaus geschickt in die Länge zog. Und jetzt ist Staffel 2 auf Amazon Prime zu sehen.
Acht Folgen lang begleiten wir Hanna (Esme Creed-Miles) und Clara (Yasmin Monet Prince) durch ihre Ausbildung zu Killermaschinen für UTRAX, geleitet von Delmot Mulroney als „John Carmichael“, dem Larissa Wiegler (Mirelle Enos) Knüppel zwischen die Beine wirft, mal mit , mal ohne, mal gegen Hanna.
Ein sehr langer Showdown über die letzten drei Folgen ist recht blutig, während der ganze Plot doch sonst eher zäh vor sich hin blubbert. Wer Staffel 1 nicht kennt, sollte unbedingt die Finger/Augen von Staffel 2 lassen. Ohne Vorwissen geht hier gar nichts.
Leider ist die Geschichte so schrecklich konstruiert, weist inhaltliche Lücken auf, die größer sind als der Krater des Vesuvs! Beispiele gefällig: am Anfang wird kurz angerissen, dass alle diese vielen Mädchen genetisch in Richtung „Wolf“ verändert wurden, dann kommt einmal ein Pharma-Unternehmen ins Spiel und aus! ??- Und woher kommen die „Engel“, die Larissa befreien? Und wenn die soviel wissen, wieso müssen dann die tödlichen weiblichen Zweierteams Informanten ausschalten? Sie hätten doch die entsprechenden Menschen schützen bzw. schon lange vorher selbst die Informationen veröffentlichen können.
Was die ersten fünf Folgen lang noch eine Art von Selbstfindung der Mädchen war, wird zum Ende hin immer unklarer, Fronten wechseln beinahe beliebig. Trotzdem, es gibt ordentlich Action, also kann man sich die Staffel anschauen, wenn man sonst nichts Besseres zu tun hat. Nur sollte man nicht viel Wert auf Logik legen. Da war die erste Staffel stringenter.
Danke, daß ich das nicht probieren muß!