Der in Wien lebende Feldkircher Fotograf Prof. Ludwig Rusch hat in seinem vergangenen Herbst präsentierten Fotoband über Feldkirch, mit dem Titel „In der Stadt“ einen geradezu visionären Blick auf die menschenleeren Straßen seiner Heimat in Zeiten von Corona vorweggenommen.
Die mit viel Liebe zum Detail ausgesuchten Farbfotografien, mehrheitlich aus den Jahren 2014 bis 2019, zeigen uns unbekannte Blickwinkel, Straßenzüge, Dachlandschaften und Plätze in völlig neuen Zusammenhängen. Altbekanntes steht da neben Neuerbautem, Erhaltenswürdiges, eingebettet in Neuentwicklungen wie sie auch mittelalterliche Städte erfahren. Interessant sind dabei die fotografischen Bearbeitungen, die störende, die Bildkomposition beeinträchtigende Elemente verdecken oder entfernen. Geradezu menschenleer präsentieren sich Straßen und Plätze.
Dieses Stillleben aus architektonischen Elementen zeigt uns Feldkirch völlig neu, und aus heutiger Sicht scheint dem Fotokünstler Guggi, wie ihn seine Freunde nennen, da ein ganz spezielles und visionäres Buch gelungen. Dieser Band, der ebenso wie Teil I mit Schwarzweißfotografien aus den 1970er Jahren in Zusammenarbeit mit dem Heimatpflege- und Museumsverein Feldkirch entstand und im Schattenburgmuseum präsentiert wurde, soll nicht der letzte seiner Serie bleiben.
Wie Obmann Manfred A. Getzner in einem informativen Rundgang für die im Museum tätigen Vermittlerinnen und Vermittler betonte, brachte Corona zwar einen Bereich, nämlich die Vermittlungstätigkeit, zum Erliegen, die anderen drei Säulen der Museumsvereinsaufgaben wurden aber ungebrochen fortgeführt. Nicht umsonst steht auch im Logo des Schattenburgmuseums „Sammeln | Bewahren | Erforschen | Vermitteln“ zu lesen. Die vergangenen Wochen waren deshalb ganz intensiv der Vorbereitung des dritten Bandes von Guggi Rusch gewidmet, der im kommenden Herbst in der Schatzkammer präsentiert werden wird. Auch diese Liebeserklärung an Feldkirch widmet sich einem ganz speziellen Blickwinkel. Der Fokus liegt auf ausgewählten Bildern aus dem Stadtviertel Heiligkreuz, dem Margarethenkapf und dem Areal der Villa Tschavoll.
Wer derzeit einen „Bilderbuchurlaub“ durch ein unbekanntes oder auch altes Feldkirch unternehmen möchte, hat nun die Gelegenheit, die beiden ersten Bände zu einem speziellen Kombiangebot im Museumshop der Schattenburg sowie in den Feldkircher Buchhandlungen Cervantes, Eggler und Pröll zu erwerben. Wir dürfen gespannt sein, welche Perspektiven auf Feldkirch uns die Fotos vermitteln und – nicht nur durch Corona bedingt – Lust auf Ferien und Entdeckungsreisen in der eigenen Umgebung machen.