Von Thomas Bertram
Mit großem Werbeaufwand hat „Disney+“ sein Erscheinen auf der Streamingbühne zelebriert. Einer der Höhepunkte war, neben einer kostenlosen Probewoche, die es leider nicht mehr gibt war die Serie „Der Mandalorianer“. Hier fließen diverse Motive und Figuren aus dem Star Wars Universum zusammen. Ehemalige Sturmtruppler, Republik gegen Imperium, kaum neue und dafür viele bekannte Rassen und Plätze. Die beiden Hauptfiguren sind der namensgebende „Mandalorianer“, ein Kopfgeldjäger, der ab Folge 4 selbst gejagt wird und der kleine Joda, erst 50 Jahre alt und noch ein verspieltes Kleinkind.
In den ersten drei Folgen dreht sich alles um die Suche nach dem Kleinen, seine Auslieferung gegen sehr gute Bezahlung und dann seine Befreiung durch den Mandalorianer. Die nächsten Folgen zeigen ihre Flucht durch das Universum mit neuen Aufträgen und neuen Problemen. Dass der Serien-Schluss als offenes Ende konzipiert ist, dürfte niemanden überraschen, aber mehr wird aus Gründen der Spoiler nicht verraten.
Lohnt es sich? Auf jeden Fall für alle Star Wars Fans und auch für die, die diese Filme zumindest ok fanden. Jede Folge hat ihren eigenen Schwerpunkt, dass am Ende der Mandalorianer immer gewinnt, ist ja schon vorher klar. Der kleine Joda hat mal mehr (z.B. in den Folgen 2 und 4), mal weniger zu tun. Kleine Auftritte, die ihn besonders süß machen (es ist halt DISNEY!), gibt es natürlich zuhauf.
Für die Action ist der Rest zuständig, und hier geht es wirklich regelmäßig zur Sache, es wird geschossen, gekämpft, es fliegen geladene Messer, es wird Scharfschützenmunition eingesetzt, Mehrfach-Mini-Raketen, die sich ihre Ziele selbst suchen und mitten drin der Mandalorianer in seiner so gut wie unzerstörbaren Rüstung. Was ihn nicht von diversen Tiefschlägen im Nahkampf fernhält.
Diese Serie ist eindeutig gut gestaltet, die Einbettung in ein Star Wars Universum nach dem Imperium und vor dem Auftauchen der „Ersten Ordnung“ würde passen wenn nicht … ja wenn es nicht den Baby-Joda gäbe. Oder haben wir es hier mit einem Nachkommen oder Artgenossen von Joda zu tun? Doch haben dann alle diese großen mentalen Fähigkeiten? Hätte es dann nicht viel mehr entsprechende Jedi-Meister dieser Spezies geben müssen? Hier hakt die Story gewaltig.
Da der Mandalorianer seine Rüstung inklusive Helm nie ablegt, erübrigt sich eine Würdigung seiner schauspielerischen Fähigkeiten, dennoch sei der Schauspieler Pedro Pascal hier erwähnt. Disney hat den Schauspieler, Regisseur, Autor und Produzenten Jon Favreau für das Buch, die Idee und teilweise die Produktion verpflichtet. Das sieht man, die Folgen sind „aus einem Guss“.
Sehr nett gestaltet ist der Abspann jeder Folge. Scheinbar gemalte Szenenbilder der gerade abgelaufenen Folge bilden den Hintergrund für die Namen von Cast (kurz) und Crew. Da lohnt es tatsächlich, diese ersten Sekunden anzuschauen, danach wird es wie gewöhnlich weiß auf schwarz, aber man kann schon zur nächsten Folge klicken.
Interessierte mit ganz kleinem Geldbeutel können Folgendes versuchen: das Abo abschließen und innerhalb von möglichst wenig Tagen (maximal 14!) vom Widerrufsrecht Gebrauch machen. Dann wird laut Vertragsbedingungen nur anteilig berechnet. 4 von 365 Tagen von 69,99 macht dann mal eben 77 Cent. 2 Folgen pro Tag sollten wohl zu schaffen sein. Falls Disney allerdings mit „anteilig“ auf das tatsächlich Gestreamte abzielt, könnte es teurer werden.