Wie jeden Sonntag erscheint auch heute wieder eine neue Kolumne von Susi, in der sie uns von ihren Eindrücken von den Vorarlbergern und Bindung zum Bodensee berichtet.
„Mama, din Besuch redet jo wia D‘ Oma und Opa us Ob’rösterreich.“
„A, ja, des stimmt. Die reden genau gleich, die wohnt auch an einem Ort an der Donau.“
Jaja, ein Besuch aus der Heimat, eine sehr vertraute Sprache. Interessanterweise stellt meine Tochter überhaupt keinen Zusammenhang mehr zu meinem Dialekt her. Oje, wie rede ich eigentlich? Irgendein Kauderwelsch, weder das eine noch das andere. Weil zu allem Überfluss wurde ich noch gefragt, ob man denn eigentlich als Oberösterreicherin für Gsi-News überhaupt was schreiben darf. Quasi, keine echte Vorarlbergerin. Nun, ja, seit 13 Jahren wohne ich nun in Vorarlberg, aber das zählt dann doch nicht wirklich. Meine Antwort „Tja, wenns dVorarlberger selber ned gut können, muss das ich machen…“ Neeeeein, nein, nein, das hab ich nicht gesagt. Neeee, würde ich niemals. Niemals. Es fehlt halt schon manchmal der Schmäh. Da gibt’s nur das kleine Schmäle, und keine richtigen Schmäh’s.
Nein, nein, nicht böse gemeint, ich bin heute einfach gut drauf. Sommer, Sonne, Strand und Meer – Irgendwo in Zypern gibt’s keine Sonnencreme mehr.
Muss ja doch irgendwas am Ländle dran sein, dass ich dann doch hier wohne. Geht die Sonne doch eine halbe Stunde später unter am Bodensee als im Osten von Österreich, das muss wohl der Grund sein…Und wenn man den Bodensee sieht, dann ist es ja perfekt! Denn seit je her höre ich immer wieder mal den Satz„Ma siaht vo do sogär dr Bodasee“, wenn man in einem Bergdorf wie Übersaxen zu Besuch ist, oder auf einen Berg hinaufwandert. Ja, und? 40 Kilometer? Boa, in Gegenden von Oberösterreich sieht man 100 km weit. Da sieht man die Gebirgskette, die Donau, wie sie so schön glitzert – Das ist bitte kein Fluss – und nicht mit dem mickrigen Bächlein namens Ill vergleichbar – ein Strom ist es. Wie ein großer See.
Aber gut, in Vorarlberg ist alles etwas kleiner, oho klein und fein. Aber ich muss schon sagen, der Bodensee ist auch einfach schön. Neu Amerika ist ein idyllisches Plätzchen und die Strandpromenade zBreagaz durfte ich bereits in jungen Jahren kennen lernen. Und es hat mir schon damals gut gefallen. Nur nicht dem Mitarbeiter im Hafen, dem hat es eher nicht so gefallen – „BITTE VERLASSEN SIE SOFORT DAS HAFENGELÄNDE“ – dass wir mit dem Tretboot damals mit 17 etwas angetrunken mal eben in den Hafen wollten… Tja, da war mein verstorbener Freund mit von der Partie. Und doch sind diese Abende an der Strandpromenade am Wasser, die vielen Sonnenuntergänge im Sommer, gefühlt wie am Meer, doch zum Speiben schön und einfach herrlich.
Und wie ich so frühmorgens mit meinem noch wackeligen Knie hinaufstapfe auf den Berg, suche ich doch glatt in der Ferne auch selber den Bodensee.
Einen schönen Sonntag, und schöne Grüße nach Bregenz!
Hier gehts zur Kolumne #27:
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