Zum heutigen „Kaffee am Sonntag“ à la Langzeitkolumnistin Susi geht es rund beim Thema Sommer, Sonne, Kindergeburtstag und der Wunschliste ihrer Tochter. Und was hat es mit dem Rat ihrer Schwägerin „Der frühe Vogel kocht das Huhn!“ wohl auf sich?
„Mama, isch jetzt scho dr‘ Sommr?“
„Ja, jetzt ist Sommer.“
„Ah, denn isch jo min Geburtstag!“
Oh, ja, der Geburtstag des Kindes steht vor der Tür: Ein sehr emotionaler Tag für Mama, ein aufregender Geschenketag für das Kind. Und die Geschenkewunschliste meiner Tochter geht ins Unermessliche – und ändert sich von Minute zu Minute. Also wird es noch spannend, ob ich das richtige Geschenk für ihren Tag besorgt habe. Beim Kuchen kann ich nichts falsch machen: Schoki und Smarties.
So, aber jetzt ist Sommer und da heißt es für mich laut meiner Schwägerin: „Der frühe Vogel kocht das Huhn!“ Früh aufstehen, weil es wird heute sehr, sehr heiß und für die schlafende Brut vorkochen. Dann mit dem Hund die frühmorgendliche Sportrunde auf den Berg hinaufsausen, und danach natürlich Oberdiener und Kinder-Animateur, wie im All-Inklusive-Urlaub spielen, und dann ab ins Freibad. Und das ist natürlich, wie stellt man es sich denn sonst anders vor, einfach gemütlich, fein und entspannend – oder so ähnlich.
Und somit ist er da, der Corona-Sommer: Mundschutz an, oder Mundschutz ab, oder Mundschutz doch vergessen? Keine Ahnung, die Tragerei ist ein Wischiwaschi geworden, aber je heißer, desto unangenehmer. Gottseidank gab es nur vereinzelte heiße Tage, und keine wochenlange Hitzewelle, wie in den letzten Jahren.
Da fällt mir doch glatt ein, wie es früher war: Baden am Baggerloch, Tag zu Ende, fertig. In der Sonne den ganzen Tag dahinbrutzeln und dann völlig Gagasein am Abend beim Pizzaessen und Weißwein, holdrio. Sonnenbrand gibts gratis dazu, weil man erstens einfach einschläft und zweitens nicht von lästigen kleinen Fratzen (na, Engelchen) geweckt wird.
Und das alles mit einer kleinen Tasche. Nicht wie heute mit vollgepacktem Bollerwagen, Essensvorräte für zwei Wochen, Windeln für ein Monat und Handtücher, Spielzeug, Badeutensilien und was-weiß-ich noch alles.
Und während ich meinen kalten Kaffee in der Mittagshitze trinke, und die Kinder mit lätschigen Pommes auf fremden Handtüchern herumspringen, da denk ich mir, ob heute auch viele am Baggerloch einfach schlafen?
Aber wenn das Kind mit voller Stolz Schwimmen lernt, weil „weißt du Mama, du hilfst mir so toll“, und das ausgerechnet zum Geburtstag, dann muss ich doch schon wieder eine Träne wegwischen. Verflixt, voll erwischt.
Einen schönen Sonntag wünsche ich – und noch viele tolle Badetage!
P.S.: Schöne Grüße nach Brederis!
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Wie immer eine nette, lustige Geschichte, die mir den Tag versüßt und ein Schmunzeln ins Gesicht zaubert! Vielen Dank und einen schönen Tag. 🙂
Ach ja! Baggeloch-feeling! Wie war das schön und so unkompliziert?
Abgesehen vom steinigen Untergrund, den lästigen Bremsen und dem viel zu kalten Wasser, waren wir sehr glücklich, zufrieden und sowas von „vogelfrei“ ?
Als Kind sagte ich auf die Frage nach meinem Geburtstag: „Am 24. Winter“