Welchen Beruf unsere beliebte Kolumnistin und zweifache Mutter erlernt hat und nach den wohlverdienten Sommerferien im September wieder ausübt, wird spätestens nach diesem Beitrag bekannt. Richtige Sätze bilden, um Eis und Süßigkeiten zu bekommen ist nämlich nicht nur Lehrern – insbesondere Deutschlehrern – ein Anliegen:
„Darf i Eis?“
„Was Eis?“
„Darf i Eis bitte?“
„….haben!“
Ja, Herrschaftszeiten! Ist es der Dialekt, oder keine Ahnung, aber als Deutschlehrerin, wie es nun mal ist, sind das sehr starke Schmerzen im Ohr.
So ist es als Lehrerin: Immer die Augen und Ohren auf ON, immer korrigieren. Plakat, Whatsapp-Nachricht, Homepages, Geburtstagskarten, jeder Fallfehler, Zeitenfehler und natürlich Groß- und Kleinschreibung,… alles falsch Geschriebene sticht einem förmlich ins Auge. Und schon passiert es mir, und auf dem Handy ist ein roter Korrekturstrich gesetzt, gottseidank wasserlöslicher Stift. Nur an den Fingern bleibt die rote Farbe zurück. Für den schlauen Fuchs: Lehrer erkennt man an roten Zeigefingern – besonders Deutschlehrer.
Und wenn dann natürlich noch kleine Vorarlberger-Kinder mit solch halb ausgesprochenen Sätzen zu mir kommen, das ist natürlich durch mein mutiertes Pädagogen-Gen, das ich in der Freizeit nicht ablegen kann, dann höre ich das sofort.
Ein bisschen anders verhält es sich mit meinem oberösterreichischen Dialekt, da fallen mir die Akkusativ- und Dativfehler einfach nicht auf, ob Sie es glauben oder nicht, das hundst mich auch. Da gibt es gottseidank andere schlaue Germanisten, die mich immer wieder daraufhin weisen. Weil Lehrer sein ist kein Beruf, sondern eine Berufung – wie Pfarrer. Aber Pfarrer werden halt eher gemocht, Lehrer eher nicht so.
Und während nun meine Kinder das Essen lutschen oder schlecken, wie es auch immer in Vorarlberg heißt, stelle ich mit Entsetzen fest, wie viel Schokolade und Zucker die kleinen Geschöpfe mit dieser Riesenportion zu sich nehmen. Und bei dem Satz „A Obst soitns daun a irgendwaun in die Finga kriagn“, verdreht mein Mann seine Augen, wobei sich diese in letzter Zeit sehr oft durch den hohen Eiskonsum im Freibad hin und her drehen, oder durch den Alkohol – ich weiß es nicht genau.
Und momentan ist es furchtbar: Sobald etwas gegessen wird, gesellen sich die blöden Wespen dazu. Mein Hund mag sie auch nicht und versucht sie vergebens durch Geknurre und Gebelle zu verjagen. Jaja, da waren die tausend Fliegen im Frühjahr doch eher ein Luxusproblem, und dazu das Klockengebimmel der Kühe, die uns von der Nachbarweide beim Grillen zusahen. Der Wespenstich ist für mein Nachbarskind, das jetzt schon panisch in jedem Satz noch zusätzlich haben hinzufügt, kein großes Drama, auch wenn es gar nicht passt, denn „umso kälter sie ist, umso töter…haben.“
In diesem Sinne einen schönen Sonntag und schöne Grüße an ein besonderes Geburtstagskind!
Hier gehts zur nächsten Kolumne #30:
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