Ich lese gerade ein Buch über Emile Coue, den Mann, der mir wohl das Leben gerettet hat – darin ist ein Artikel: „Der Garten des Glücks. Von Alice Baird. WER die Zeilen versteht, der findet den Garten des Glücks…vielleicht habt ihr über die Urlaubszeit Zeit das zu lesen – ich lese und lebe es seit 10 Jahren!
Émile Coué (1857-1926) galt vielen als Wunderheiler. Doch er betonte immer wieder: „Ich habe nie jemanden geheilt. Die Kraft, die Sie mir zuschreiben, müssen Sie bei sich selbst suchen!“
Manche naive Menschen haben geglaubt, dass Coué ein Zauberer sei, der mit einem Zauberstab und geheimnisvollem Gemurmel diesen wunderbaren Garten heraufbeschwöre und diese Menschen sagen, es sei ein märchenhafter Ort, der nicht existiere. Diese Menschen denken, wenn sie es auch nicht gerade mit denselben Worten sagen, dass wir in einem bestimmten Augenblick wieder aufwachen müssten, und dass sich dann alle unsere alten Beschwerden, Zweifel, Nöte und Mängel wieder einstellen würden. Aber Coué hat uns die Gewissheit gegeben, dass diese Menschen sich irren! Er versichert, dass er kein Zauberer sei und er lacht von Herzen, wenn man ihn einen Zauberer nennt, ob es Männer der Wissenschaft tun oder einfache Menschen, die verblüfft sind. Selbst wenn dies Leute tun, die ihm sehr zu Dank verpflichtet sind, so muss er doch lachen. Und dann erklärt er einfach, dass er den Schlüssel zur Pforte gefunden habe, der in den Garten des Glücks führe und der seit Jahrhunderten verloren war. Dieser Garten existierte damals, als die Feen der alten Sagen noch auf unserer Erde wandelten, und als der dritte oder der siebente Sohn das Glück hatte, drei magische Wünsche erfüllt zu sehen und in den Garten einzutreten, in dem er so lange bleiben konnte, als seine drei Wünsche dauerten. Coué sagt nun, der Garten des Glücks sei ein Ort, den es wirklich gibt, und kein Traum. Aber nicht die Wünsche aus den Märchenzeiten sind jetzt noch die Pforte, sondern es sind die Gedanken. Darum haben so viele Menschen die Pforte nicht finden können. Man hatte ihnen immer gesagt, sie mögen wünschen und begehren, und da haben sie heftige Anstrengungen gemacht. Sie haben sogar versucht, eiserne Pfähle einzuschlagen, die den Garten umgeben, und sind doch nicht näher zu dem ersehnten Ort gekommen. So wurden diese Menschen alt, krank und müde, und nach allen Bemühungen hatten sie noch weniger Aussicht als vorher. Sie hatten sich allzusehr angestrengt, allzu tapfer gekämpft bis zu dem Augenblick, in dem sie müde, erschöpft, zermürbt zu jener großen Entsagung gelangt sind. Coué dagegen sagt uns nun, dass der Gedanke der Schlüssel zum Garten sei.
Wenn wir durch den Gedanken eindringen, werden wir keine Beschwerden mehr fühlen. Das wiederholt sich nicht nur dreimal, sondern jedesmal, wenn wir eintreten wollen, das ganze Leben hindurch. „Denket an das Gute,“ sagt Coué, „und das Gute wird Wirklichkeit; Wirklichkeit werden Gesundheit und alle die großen Dinge, aus denen der Garten des Glücks besteht.“ Wenn wir an die Schattenseiten des Lebens denken, an das Unglück, den Zweifel, die Not, die Schwächen, so vermögen wir niemals einzutreten, denn: „Denket das Übel, und das Übel wird Wirklichkeit.“ Er warnt uns auch davor, zu fragen, wie man das, was man das Glück nennt, erreichen könnte. In dem unbekannten Hause unseres Lebens — nicht in den unterirdischen Gelassen, wie manche denken, sondern in den Zimmern, die wir selten besuchen, — lebt ein geheimnisvolles Wesen, halb ein Genius, denn es kann Wunder ausführen, halb Sklave, denn es führt ohne Widerspruch jeden Gedanken und jeden Befehl aus, den wir ihm sagen. Es ist unser zweites Ich. Manche Menschen nennen unser erstes Ich „Bewusstsein“ und unser zweites Ich „Unterbewusstsein“. Das ist ihm gar nicht angenehm, sich das Unterbewusstsein nennen zu lassen und hören zu müssen, dass es unter der Erde wohnt; es behauptet, das sei gar nicht wahr. Dies zweite Ich schläft nie, es hat immer Dienst, es verarbeitet, was unser erstes Ich ihm schickt, es ist der Hüter unseres Gedächtnisses. Wenn man nur einmal seine unzähligen Reihen und Fächer sehen könnte! Sobald wir es nach etwas fragen, was das Gedächtnis aufbewahrt hat, so schickt es uns die Antwort ohne die geringsten Mühen. Das zweite Ich hält sich so sehr im Hintergrund, dass es schwer ist, sich mit ihm in Verbindung zu setzen. Aber man hat entdeckt, dass der beste Augenblick dann eintritt, wenn unser erstes Ich keinen Dienst hat, jener Augenblick vor dem Einschlafen oder nach dem Erwachen. In diesen Augenblicken ist das zweite Ich am meisten geneigt, uns anzuhören. Dann muss man ihm die Gedanken senden, die zur Wirklichkeit werden sollen, die Gedanken, die der Schlüssel sind zum Garten des Glücks. Aber achtet nur auf den Ton, in dem ihr zu eurem zweiten Ich sprecht! Man darf ihm keine Befehle geben, denn ihr wisst, es ist ein Genie. Man darf es auch nicht gewaltsam drängen, denn es ist teilweise Sklave. Mir scheint, am besten ist es, spielend und leise, in gleichgültigem Ton zu murmeln. Dieses zweite Ich ist oft eigentümlich, und eine seiner Eigentümlichkeiten besteht darin, dass es der Verneinung, dem Wort „nicht“, verständnislos gegenübersteht. Ich weiß nicht, warum, aber es macht oft solche Fehler, dass sie amüsant wären, wenn sie uns nicht so viele Unannehmlichkeiten bereiten würden. Wenn ihr zu eurem zweiten Ich sagt: „Ich werde nicht mehr so schlecht schlafen“, oder: „Ich werde beim Tauchen heute nicht Angst haben“, oder: „Ich werde auf dem Schiff nicht die Seekrankheit bekommen“, so werdet ihr mit Überraschung sehen, dass es nur die Worte „Schlecht schlafen“, „Angst beim Tauchen“, „Seekrankheit“ behalten hat, und dass alle diese unangenehmen Dinge sich verwirklichen. Man muss also zu ihm sagen: „Heute Abend werde ich sehr schläferig sein“, oder: „Ich werde sehr viel Freude beim Tauchen haben“, oder: „Ich werde eine herrliche Überfahrt haben.“ Man muss das am Abend sagen, ehe man die Augen schließt, und am Morgen, bevor man sie öffnet, und dann wird alles in Erfüllung gehen, wie man es gedacht und gesagt hat. Das zweite Ich hört gern eine Wiederholung der Worte und der Gedanken, die hinter den Worten sind. Um ganz sicher in den Garten des Glücks einzutreten, braucht man nur ein einfaches Stück Schnur zu nehmen und zwanzig Knoten zu machen. Dieses Stück Schnur mit den Knoten erleichtert es, das Erkennungswort zu sagen: „Von Tag zu Tag, in jeder Hinsicht, geht es mir immer besser und besser.“ Nach kurzer Zeit springt der Riegel von selbst zurück, und man tritt in den Garten ein. Das Erkennungswort kann verschieden sein, je nachdem, was man im Garten zu erlangen wünscht. Aber es gibt ein allgemeines Erkennungswort, das alles enthält, was man zu wünschen vermag und zu erlangen hofft: „Von Tag zu Tag, in jeder Hinsicht, geht es mir immer besser und besser.” Viele Menschen waren auch vor Coué bisweilen in den Garten des Glücks eingetreten, aber sie konnten nicht erklären, wie sie hierzu gelangt seien und wie es andere Menschen machen sollten, um ihnen zu folgen. Aber jetzt wissen wir durch Coué, dass der Gedanke der Schlüssel ist: „Was ihr denkt, wird zur Wirklichkeit. Wiederholt morgens und abends das Erkennungswort, und dann könnt ihr immer eintreten. Ihr werdet vielleicht draußen Menschen sehen, die sich eifrig erkundigen, was man tun müsse, um einzutreten; andere werdet ihr sehen, die einfach den Rat, den man ihnen gibt, befolgen und die alle in den Garten gelangen. Aber andere wiederum wollen nicht einsehen, warum die Ratschläge so einfach, so kindlich sind, und diejenigen, die sie nicht befolgen wollen — nun, diese Menschen bleiben eben einfach draußen stehen!” Es ist seltsam, an dieser Pforte zu stehen und zu beobachten, was sich da alles abspielt. Die meisten Kinder und viele einfache Menschen treten ohne alle Umstände hinein. Andere verwickeln sich in ein wahres Netz von Argumenten, Vorurteilen, Gewohnheiten. Viele Menschen sind mit Lasten beladen, die sie jahrelang mit unsäglicher Mühe getragen haben und die sie oft haben ablegen wollen. Diese brauchen nur die Zauberworte „Es geht vorüber, es geht vorüber“ zu denken und zu sagen, um ihre schwere Last von Schmerz, Furcht, Krankheit und Traurigkeit verschwinden zu fühlen. Sie richten sich auf und treten in die Pforte ein. Noch ein paar Dinge muss man an der Pforte zurücklassen, ein paar Worte, die man immer gesagt und an die man sich gewöhnt hat: „unmöglich“, „schwer“, „ich kann nicht“, „ich bin zu alt“, „ich bin immer so gewesen“. Man muss solche Worte an der Pforte zurücklassen, wie man seinen Stock oder seinen Regenschirm vor dem Museum zurücklässt. Es liegt noch etwas anderes in der Entdeckung Coués: sofern man erst selbst durch die Pforte eingetreten ist, vermag man den anderen zu zeigen, wie sie es machen müssen, um auch glücklich zu werden. Die einzigen Menschen, die nie in die Pforte eintreten werden, sind diejenigen, die ihr den Rücken drehen. Es kann nicht viele solche Menschen geben, und ich kann mir nicht denken, dass sie noch lange gegen die eisernen Pfeiler anrennen werden.“ (aus „Selbstheilung und Seelenerziehung durch Autosuggestion“ von Emil Coué, Prentice Mulford
In Gedanken – euer G. Ender (Briefeschreiber) – I write not olny for your smile
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Was wir heute über „den kleinen Apotheker aus Nancy“ wissen, ist sehr wenig, sehr manipuliert und zeigt bei weitem nicht die genial einfachen Möglichkeiten der Autosuggestion, mit denen Coué hunderttausenden Hilfesuchenden aus aller Welt gerade dort wirksam helfen konnte, wo die zuständigen Fachleute oft schon jahrelang keine Lösung fanden und keine Erklärung hatten.
In der Literatur, die ich (soweit weltweit verfügbar) 1980 für meine päd. Diplomarbeit über Autosuggestion und Schule gesichtet hatte, finden sich zwei Gruppen von Autoren: a) die voller Achtsamkeit und Freude, die Coué persönlich erlebt und sein Werk sorgsam geprüft hatten und b) missgünstige, kleinkarierte Schreibtischtäter, die ggf. nicht einmal Coués kleines in etwa 20 Sprachen übersetzte >Selbstbemeisterung durch bewusste Autosuggestion< gelesen hatten ihre besorgten Theorien wälzten und Coué aus der Wissenschaft durch plumpe – gut nachprüfbare – Manipulation ausgrenzten. Dies wurde mit großem Erfolg über Jahrzehnte fortgesetzt: Es gibt bis heute so gut wie keine wissenschaftliche Forschung und Lehre über Autosuggestion und Coué. Soviel penetrante "Aufmerksamkeit" wird von der Wissenschaft nicht vielen zuteil.
Da wird es doch zur Wohltat, wenn jemand die Brille des Üblichen abnimmt und mit eigenen Augen hinschaut und über original Erkanntes berichtet. Hier sieht man, dass und wie gut man mit dem Herzen sehen kann.
Franz Josef Neffe
http://www.coue.org
Danke Herr Franz Josef Neffe für Ihren Kommentar – hab schon viel von Ihnen gelesen und auch Videos mit Ihnen gesehen. Mir hat Emile Coue vor über 12 Jahren mein Leben gerettet, da ich in einer schweren Lebenskrise zufällig auf ihn gestoßen bin…Früher wollten meine Gedanken mich umbringen, heute nutze ich meine Gedanken und wunderbar zu leben. Seit 12 Jahren gibt es keinen Tag, an dem ich seinen so wundervollen Satz „Es geht mir mit jedem Tag und in jeder Hinsicht immer besser und besser“, nicht sage. Und seither ist es genau sooooo – es geht mir immer besser und besser… Ihnen alles Gute..LG Ender Gerd