Die Frutz, einer der letzten Wildbäche bei Rankweil gelegen, bietet sich für tolle Flusswanderungen und Badegelegenheiten an. Jahrzehntelang war die Möglichkeit diesen Bach zu durchwandern, vorhanden. Man musste dazu allerdings das sogenannte Rote Tor, eine künstliche Staumauer, überklettern.
Von Walter Schnetzer
Von der VKW als Kleinkraftwerk genutzt und anscheinend in deren Besitz. Man konnte aber auch mit Kindern bis die Frutz durchwandern, natürlich auf eigene Gefahr aber problemlos möglich. Die VKW und die Gemeinde Rankweil versuchen jetzt schon seit Jahren die Begehung gefährlicher zu machen. Seit letzten September haben es die Herren geschafft. Ein hoher Drahtzaun macht es unmöglich, über das Rote Tot zu kommen. Jugendliche haben zwar schon den Zaun durschnitten, diese werden aber laut Androhung der Gemeinde geklagt. Die ganze Szenerie ist laut Angaben der Gemeinde Rankweil videoüberwacht – es fehlen nur noch die Selbstschussanlagen. Nach einem Gespräch mit einem Herrn der Wassergenossenschaft Rankweil beruht die ganze Aktion aber auf einem Beschluss des Landes zum Trinkwasserschutz.
Anscheinend sollen nach Angaben von Fischern (die dürfen) die Trinkwasser-Qualität durch den nicht befugten Bürger gefährdet werden. Gleichzeitig wurde aber die Frutz wieder mal umgeackert und bebaut. Da fahren Bagger und Baumaschinen, es wird geschottert (?), gebohrt, gefräst, betoniert, geteert und gefedert, die Mauer neu befestigt, das Minikraftwerk aufgerüstet, die Fahrzeuge natürlich alle elektrisch oder mit Wasserstoff betrieben, um das Trinkwasser nicht zu gefährden. Es darf gelacht werden. Es ist auf jeden Fall nicht mehr möglich, die Frutz hinter dem roten Tor zu durchwandern. Auf Grund einer Laune von einigen im Land und deren folgsamen in der Gemeinde. Auf Grund einer Laune von ein paar Kasperln im Land und deren folgsamen Gnome in der Gemeinde. Begutachtet von Kobolden, die anscheinend nichts Besseres zu tun haben als den Menschen noch mehr Beschränkungen auf zu erlegen. Es zeigt wieder mal die schleichende Rückkehr zum Totalitarismus in unseren Landen. Eine seelenlose Bürokratie, die mit solchen Machtdemonstrationen ihre Gehälter rechtfertigen muss.
Dass sich die Menschen dies immer wieder gefallen lassen kann ich mir nur mit der Herdenmentalität des geduldigen, herrschaftsgläubigen Alemannen erklären. Gerade in Zeiten von Corona muss es doch möglich sein, unsere Natur, die ja seit Zeiten von Josef dem Zweiten für des Volk begehbar sein soll, für sich zu nutzen. Kann ein Energiekonzern und eine Handvoll Politiker in der Landesregierung einen Fluss blockieren und für das normale Volk unbegehbar machen? Vom roten Tor zur roten Schutzwall? Das kann es wohl nicht sein!
Walter Schnetzer, ein besorgter Bürger
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