Der Sommer neigt sich mit großen Schritten seinem Ende zu und so verwundert es nicht, dass in so manchen Familien etwa Panik ausbricht, weil man sich in diesem covidgeschwängerten Sommer einfach zu viel vorgenommen hat. So manche Bergbahn will noch bestiegen, der eine oder andere Gipfel erklommen werden, denn schließlich ist nicht nur die Luft in den Bergen besser, sondern milbenfrei und allergikerfreundlicher.
„Na, i will ned mitr Gondel fahra!“
„Letztes Mal hat es dir voll gefallen.“
„Naaa, i will ned mit da Gondel fahra! I mag ned…I WILL NED“
Ja, ein traumhaft schöner Start in den Samstagmorgen mit meinen zwei traumhaft tollen Engeln. Das heutige Ausflugsziel haben wir mithilfe der V-Card gewählt, weil trotz mehrmaligem „Ja, das ist eine tolle Karte, da kann man viele Bergbahnen günstig nützen“–Sätzen haben wir diesen Corona-blöd-Sommer irgendwie doch nur ein, zwei Freibäder besucht. Rentabler Nutzen der Karte stellt sich nicht.
Und jetzt natürlich, wo der Sommer schon fast vorbei ist, wird es brenzlig. Alle höchste Eisenbahn und Seilbahn, dass ich noch mit den Kindern das eine oder andere Angebot im Affentempo, sozusagen mit rauchenden Schuhen, die letzten schönen Tage durchziehe. Wenn möglich, drei Ausflugsziele gleichzeitig, sodass unsere Kindern nicht mehr wissen, wo oben und unten ist, und die Augen nur mehr so wackeln. Die Wanderungen machen wir teilweise mit unserem „Ich-fresse-alles-was-irgenwie-essbar-sein-könnte-Hund“.
Mit unserem Hund unterwegs zu sein ist neben zwei Kindern alles andere als entspannend, weil natürlich in den luftigen Höhen doch der eine oder andere Hundebesitzer durch die dünne Luft die Leinenpflicht vergisst und für jeden „der tut nix“-Satz wohl vom Nikolaus 100 Euro geschenkt bekommt.
Und der ja immer schaut, ob man artig war. Das ist natürlich auch ein super toller Einfall von den Christen, um die Kinder doch immer wieder mal bei Tobsuchtsaussetzern qualitativ zu drohen, quasi wie „Gott sieht alles“. Aber eigentlich ist der ja auch wieder gutmütig und nett und alle sind Gottes Kinder, auch die Erwachsenen. Naja, mal so, mal so.
Und wie ich so feststelle, gibt es in über tausend Meter in der Massentourismusbergwelt nicht nur keine Milben mehr und somit auch keine Asthmatiker, sondern offenbar muss es auch das Coronavirus in diesen Regionen etwas schwerer haben. Zumindest musste ich heute mit ansehen, wie man sich beim Bergfrühstücksbuffet gegenseitig gefühlt schon das Essen noch vom überfüllten Nachbarsteller wegschleckte, weil es das letzte Lachsstückchen oder Kuchenstück war und sich die Buffetzangen buchstäblich gegenseitig in die überfressenen Bäuche rammte vor lauter Gedrängel. Fein, immer diese Stupser in den Rücken vom Hintermann. Und Mundschutz und Sicherheitsabstand – sowieso, was ist das? Nie gehört.
Einen schönen Sonntag wünscht euch die Susi!
P.S.: Schöne Grüße nach Hard!
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