Feldkirch inszeniert Joyce Passage mit literarischer Intervention
In einem vor Fantasie sprühenden Brief erläuterte der bekannte Autor James Joyce einst seinem Enkel, warum es in Kopenhagen zwar Fische, Polizisten und Fahrräder gäbe, aber keine einzige Katze. Dieser Brief, den Harry Rowohlt vor einigen Jahren in ein Kinderbuch verwandelte, ist Grundlage für die erste von drei literarisch-künstlerischen Gestaltungen der Feldkircher James Joyce-Passage.
Am Mittwoch, 16. September 2020 um 16:30 Uhr eröffnet Autor Günter Vallaster mit seiner Perspektive auf James Joyce das einjährige Projekt #feldkirchenjoyce, das literatur:vorarlberg netzwerk und Literatur Vorarlberg gemeinsam mit der Stadt Feldkirch umsetzen.
Mit Katzen Literaturorte in Feldkirch entdecken
Die modernisierte James Joyce-Passage, die als Unterführung den Feldkircher Bahnhof mit der Altstadt verbindet, entwickelt sich vor allem seit der Neugestaltung des Jahnplatzes und der Wichnergasse zu einem beliebten Durchgang. Sowohl den Eingang der Passage als auch das Fenster oberhalb des Treppenaufgangs werden nun in eine Erzählfläche verwandelt, die den Autor James Joyce auf ungewöhnliche Weise als Großvater, Ire und Sprachkünstler zeigen. Inspiriert vom Text Die Katzen von Kopenhagen spürt der Vorarlberger Autor und Künstler Günter Vallaster dem Katzenmotiv in Joyces Werken nach. Seine Inszenierung der Passage deutet spielerisch eine Verbindung der Katzenmetaphorik mit literarischen Elementen aus Joyces Werk Ulysses an. Parallel sind die Feldkircher*innen dazu eingeladen, über kleine gesprühte Katzenmotive im öffentlichen Raum den Orten der Stadt nachzugehen, die mit James Joyce oder der Literatur in Feldkirch in Verbindungen stehen. Besonders schmackhafte Katzen gibt es ab September bei den Bäckereien Schertler und Schnell.
Leidenschaft für Sprachspiele
Nach Günter Vallaster setzen Autor Christian Futscher im nächsten Jahr den Kurzgeschichtenzyklus ‚Dubliners’ von James Joyce und Autorin Sarah Rinderer die große Leidenschaft für Sprachspiele des Autors in der Passage in Szene. Im Schaukasten der Hypobank stellen sich die Autor*innen im Durchgang selbst vor und geben darüber hinaus Einblicke in das Making Of ihrer jeweiligen künstlerischen Intervention. Wechselnde Feldkircher Buchhandlungen präsentieren darüber hinaus das jeweilige Buch, während die Junge Szene der Literatur Vorarlberg literarische Arbeiten zeigt, die Joyces Text und Motive auf inspirierte Weise weiterdenken.
#feldkirchenjoyce Eröffnung, Mittwoch, 16. September 2020, 16 Uhr, weitere Informationen: www.literatur.ist
Günter Vallaster, geboren 1968 in Schruns (Vorarlberg), studierte Germanistik und Geschichte an der Universität Innsbruck, wo er später auch als Forschungsassistent tätig war. Vallasters literarisches Schaffen ist der experimentellen Lyrik und Prosa sowie visuellen Poesie zuzuordnen, das nicht nur in zahlreichen Veröffentlichungen, sondern auch literarisch-künstlerischen Projekten sichtbar wird, zuletzt in der Veranstaltungsreihe transmediale poesie (seit 2017). Dieser Zugang bildet für den Autor die Grundlage, sich James Joyce künstlerisch zu nähern.
Eröffnung#feldkirchenjoyceliterarisch-grafische Gestaltung der James Joyce-Passage Mit Günter VallasterMittwoch, 16. September 202016 UhrJames Joyce-Passage | FeldkirchInformationen unter: www.literatur.istwww.literatur-vorarlberg-netzwerk.at
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