Rechtzeitig vor Schulbeginn hat die Marktgemeinde Rankweil in der Volksschule Brederis und in den Mittelschulen Ost und West 42 herkömmliche Kreidetafeln gegen Clevertouch Displays getauscht und 51 neue WhiteBoards installiert.
Die Clevertouch Displays ähneln einem überdimensionalen Tablet-PC und sind über ein Netzwerk mit einem Server sowie dem Internet verbunden. Marco Visintainer, Projektverantwortlicher der Marktgemeinde Rankweil, sieht gleich mehrere Vorteile in dieser Technologie: „Der Einsatz von Videos oder Musik sowie Recherchen sind unkompliziert möglich. Die Zahl an Kopien wird reduziert, E-Book-Versionen von Lehrbüchern können eingesetzt werden und es gibt deutlich mehr Interaktionsmöglichkeiten. Die Schriften lassen sich nach Belieben vergrößern und gedruckte Dokumente können mit einer Kamera einfach auf die Tafel übertragen werden.“ Die Kosten für die neuen Clevertouch Displays sowie WhiteBoards in Rankweil betragen rund 400.000 Euro.
Behutsame Umstellung
Die Einführung digitaler Unterrichtsmittel müsse laut Bürgermeisterin Katharina Wöß-Krall stets im Sinne der Kinder, Lehrpersonen und Eltern langsam und behutsam angegangen werden: „Kinder, die bisher weitgehend analog unterrichtet wurden, brauchen ausreichend Zeit, um sich an den Umgang mit digitalen Lehrmitteln zu gewöhnen. Und Lehrpersonen müssen sich die notwendigen Kompetenzen für den Umgang mit den Endgeräten, den Lernprogrammen, den Plattformen und den pädagogischen Aspekten digitalen Unterrichts auseinandersetzen. Auch Eltern sollten bei der Digitalisierung der Schule breit eingebunden werden – etwa über digitale Klassenbücher, in welchen Eltern Aufgaben, Lehrinhalte, Zeitpläne und Leistungsentwicklung der Schüler mitverfolgen können. Begleitende Schulungen sind auch hier notwendig.“
Soziales Ungleichgewicht
Die digitale Schule kostet nicht nur die öffentliche Hand einiges Geld, sondern belastet auch die privaten Budgets. Allein während den Covid-19 Schulschließungen im Frühjahr fehlten an die rund 1.000 Geräte. Bund und Land arbeiten derzeit Konzepte aus, wie sich dieses Ungleichgewicht langfristig ausgleichen lässt. „Insbesondere vor dem Hintergrund, dass Vorarlberg bis 2035 der chancenreichste Lebensraum für Kinder sein möchte, gibt es hier künftig noch einigen Handlungsbedarf, um Bildungschancen anzugleichen“, so Wöß-Krall.