Menschen jeden Alters können sich mit dem Corona-Virus infizieren.
Die Rolle von Kindern und Jugendlichen bei der Verbreitung der Krankheit ist umstritten und in der Forschung besteht noch keine abschließende Klarheit, wie sich die Krankheit auf Kinder auswirkt. Das Ministerium für Gesellschaft hat daher ein Frühwarnsystem an den Liechtensteiner Schulen installiert, um die Ausbreitung der COVID-19-Krankheit unter Schülern zu messen und Übertragungen möglichst zu verhindern.
Vom 31. August bis am 2. Oktober 2020 wurden die Schüler der
öffentlichen Schulen in Liechtenstein wöchentlich auf das Coronavirus getestet. Die Teilnahme an den Tests war freiwillig und konnte jederzeit ohne Angabe von Gründen verweigert werden. An den 25 Schulstandorten wurden pro Klasse wöchentlich zwei Schülerinnen bzw. Schüler gemäß Zufallsprinzip getestet, sofern genug Testwillige gefunden werden konnten. Insgesamt erklärten sich gut ein Viertel aller Schülerinnen und Schüler zu einem Test bereit.
Über den Zeitraum von fünf Wochen wurden knapp 1’300 Schülerinnen und Schüler getestet. Bei ihnen wurde ein Nasenabstrich entnommen, welcher mit der so genannten PCR-Methode auf Virus-Bestandteile geprüft wurde. Alle Tests lieferten ein negatives Ergebnis. Bei den getesteten Schülern konnte also keine einzige Virusinfektion nachgewiesen werden.
Die Studie konzentrierte sich auf die Zeit zwischen den Sommer- und
Herbstferien, da nach den Reisen über den Sommer mit einem höheren
Infektionsgeschehen gerechnet wurde. Die in ihrer Durchführung sehr aufwendigen Tests werden nach den Herbstferien nicht mehr fortgesetzt. Das Ministerium für Gesellschaft dankt allen Schülern für die Bereitschaft, an den Tests mitzuwirken, dem Schulamt und den Schulen für die Mithilfe bei der Organisation der Tests und der Liechtensteinischen Ärztekammer für die Durchführung.
Bezüglich der Tests ist zu erwarten, dass mit der wetterbedingten Abkühlung mehr Personen an Erkältungssymptomen leiden und daher einen Test auf das Coronavirus nachfragen. Daher erfolgt nun eine Konzentration der Tests auf die Drive-Through-Testanlage. Es werden derzeit organisatorische Maßnahmen vorbereitet, um im Bedarfsfall die Kapazität und den Durchsatz zu erhöhen. Die regelmäßigen Tests an den in der Alterspflege tätigen Personen werden fortgesetzt, weil dort bezüglich schwerer Krankheitsverläufe die grösste Gefahr besteht.
Die Zahl der Infizierten mit Wohnsitz in Liechtenstein hat in den letzten Tagen deutlich zugenommen, so wie dies auch in unserer Nachbarschaft beobachtet werden konnte. Die Regierung ersucht alle Einwohnerinnen und Einwohner, sehr vorsichtig zu sein und darauf zu achten, dass Begegnungen mit anderen Personen so gestaltet werden, dass eine Ansteckung unwahrscheinlich ist.