Dass Susis Hirn – sie ist schließlich eine Frau – sehr viel Speicherplatz hat und die vielfältigsten Informationen aufnehmen kann, die bei männlichen Gehirnen wohl eher in die Kategorie „unnützes Wissen“ eingeteilt würden, ist besonders für ihre beiden Töchter hilfreich. Dass ihr Mann gerne Dokus schaut und zu fast jedem Thema „Hintergrundwissen“ vor allem technischer Natur hat, ist auch nichts Neues. Doch wussten Sie, dass ein Hirn und ein Darm bei einem Autounfall nur durch den Geruch voneinander zu unterscheiden sind?
„Mamaaa, wo isch mi neus Elsakleid?“
„Mamaaa, wo isch mine Barbie? Woasch, dia oane, dia i zum Geburtstag kriagt han?“
„Mamaaa, wo isch min grünes Spänglile, woasch, des mit dem pinka Schmetterling?“
„Mamaaa, wo isch des oane, woasch eh, i woas ned wias hoast, des mit dem blauen…“ – „Meinst des?“ – „Jo, Mama, du bisch spitze!“
Genau….! Genau. So. Ist. Es. Alles abrufbar. Alles abgespeichert in meinem kleinen attraktiven emotionalen Frauengehirn, links hinten und rechts vorne. Überall ist der ganze Kinderkram. Wobei es ja nicht auf die Größe beim Gehirn drauf ankommt. Mein Mann meinte gerade, dass der Darm größer ist, ähnlich ausschaut, aber weniger kann. Bei einem Unfall würde man Darm und Gehirn nur durch den Geruch unterscheiden. Naja, hat er wahrscheinlich gestern wieder in der ZDF-Doku gesehen. Wobei der Darm sicher mehr kann, als man denkt. Wie auch immer. Wo war ich gerade?
Genau. Als Mama muss ich mir irgendwie alles von den Kindern merken. Schuhgröße, Windelgröße, wo im Haus ist was? Unter anderem brauchen sie auch gerade in dieser Jahreszeit wieder Gummistiefel und Matschhäs – denn auch bei Regen wird draußen herum gelatscht. Matschepfützenhüpfen. Natürlich ist der Rotz mit dabei. Rotznasen gibts von Oktober bis März inklusive, der rinnt dann automatisch von der Nase wieder in den Mund, ein ständiger Kreislauf ist das.
Aber das mit dem „alles merken“ das ist auch so eine Sache. Weil ich weiß nicht, wie es euch dabei geht, aber es gibt ja nichts ärgerliches, als wenn man etwas sucht, und ums Verrecken nicht finden kann. Nicht? Fehler im System! Ständig laufe ich dann im Geiste alle Schritte noch einmal ab, öffne 20 Mal die Schublade, aber das gesuchte Teil will da einfach nicht sein. Und im Kasten nicht, und in der Jacke nicht, und in der Tasche auch nicht. Halt, nochmal die Tasche durchwühlen. Könnte ja dann doch plötzlich der Schlüssel drinnen sein, oder die Geldtasche, oder das Stirnband. Stirnbänder, Labellos und Mützen finde ich ständig in diversen Jacken. Und in den Winterjacken vom vorigen Jahr lässt sich auch einiges wieder entdecken, wie alte Kaugummis und Zuckerle vom Faschingsumzug. Und über die 10 Euro freue ich mich auch wie aufs Christkind.
Und wenn man dann das Gesuchte endlich findet – man, ist DAS nicht ein geiles Gefühl von Erleichterung? Einfach pure Erleichterung, sehr geil! Fast so geil wie mein Würfelspiel. Fast so erleichtert wie bei einem negativen Corona-Test-Ergebnis. Denk ich.
Einen schönen Sonntag wünscht Euch die Susi!
P.S.: Schöne Grüße nach Satteins!
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