Bundesregierung proklamiert Schule als Insel der Seligen. Vorarlberger LehrervertreterInnen bündeln die Sorgen ihrer KollegInnen und präsentieren ihre Forderungen.
Von Willi Witzemann und Alexandra Loser
Hieß es am vergangenen Freitag in einer Aussendung der Bildungsdirektion an die Schulen, dass es auch nach den Ferien keine Änderung der Schulampel in Vorarlberg geben wird und alle Schulen weiterhin auf GELB geschaltet bleiben werden und dass diese Entscheidung das Land Vorarlberg gemeinsam mit dem Bildungsministerium getroffen hat, ließ Bundeskanzler Sebastian Kurz am nächsten Tag verlauten, dass in den Oberstufen nun doch kein Präsenzunterricht mehr stattfinden wird.
Dazu hält der Vorsitzende der Vorarlberger Pflichtschullehrerpersonalvertretung, Willi Witzemann fest: „Rundherum kommt das öffentliche Leben weitgehend zum Erliegen, die LehrerInnen als systemrelevante Berufsgruppe versucht, ihren Beitrag zu leisten, um weitestgehend für Normalität zu sorgen und die Pflichtschulen offen zu halten. Dazu bedarf es aber vieler Schutzmaßnahmen: Verdünnung in den Klassen, kleinere Gruppen und vor allem mehr Personal!“
Kein Verständnis hat Witzemann für die Sparpakete der Landesregierung an Schulen: „Gerade in diesen Zeiten kürzt die Bildungsdirektion und das Land Vorarlberg den Schulen Ressourcen. Wir fordern hier ein MEHR an Unterstützung, um Schulen und damit Kinder und LehrerInnen, bestmöglich durch die Pandemie zu führen! Vorarlbergs APS-Gewerkschaftsvorsitzende Alexandra Loser regt an, schwangeren KollegInnen bei weiter steigenden Infektionszahlen den Wechsel ins HomeOffice zu ermöglichen. Weiters sollen Schulleitungen dadurch unterstützt werden, dass sie nach Meldung einer COVID-Problematik an der Schule automatisiert – also sofort – Entscheidungen der Gesundheitsbehörden erhalten. Diese Rückmeldungen seitens der Gesundheitsbehörden beziehungsweise die Information über Testergebnisse erfolgen noch immer zu spät oder gar nicht. Die Dienstpläne erfolgen somit mittels unsicherer Planungsgrundlagen. Der Minister ist gefordert, innerhalb der Regierung für Abhilfe zu sorgen“, meint Loser.