Die sogenannte „Jahnturnhalle“ wurde 1903/04 nach Plänen von Ernst Dittrich (1868-1948) erbaut, der Anfang des 20. Jahrhunderts der bedeutendste in Feldkirch tätige Architekt war. Von ihm stammen auch die Finanzlandesdirektion 1911 sowie die imposanten Stadthäuser am Churer Tor und einige Villen am Stadtrand.
Der Name des Platzes und der Halle stammt, wie vielerorts, von „Turnvater“ Friedrich Ludwig Jahn (1778–1852).
Das Gebäude
Der imposante Bau zeigt die Wertigkeit der körperlichen Ertüchtigung in der Gesellschaft und gliedert sich im Wesentlichen in zwei Gebäudeteile: Im hinteren, hohen Teil befand sich das Stiegenhaus, ein Sitzungszimmer, die Umkleiden und die Hausmeisterwohnung. Im vorderen Teil war die eingeschossige Turnhalle situiert, in der bis 2008 noch geturnt wurde. Während der Dachstuhl über der Halle als Pfettendachstuhl mit Sprengwerk und Zugstangen konstruiert ist, wird der „Wohnteil“ von einem abgewalmten Pfettendach und einem Türmchen abgeschlossen. Die Halle ist ein charakteristisches Beispiel für die Vorarlberger Baukultur dieser Zeit, bei der Heimatstilelemente (Turm, Fachwerk, Natursteinmauerwerk) mit Jugendstilelementen wie Sgraffito und Inschriften verbunden wurden. Erfreulicherweise haben sich im Archiv der Stadt Feldkirch die originalen Baupläne erhalten, die auch jetzt für die Rekonstruktion der Hallenfenster als Grundlage dienten. 2015 erfolgte der Verkauf der Liegenschaft und die Verbauung des angrenzenden Jahnplatzes mit Wohn- und Geschäftshäusern war beschlossene Sache.
Derzeitige Nutzung
Für die Nutzung bekam ein Mischnutzkonzept zwischen Café & Bar, Events, Concept Store und Co-Working Space den Zuschlag. Dieses soll Networking in der Office Community mit Veranstaltungen, Vorträgen und After Work Partys bieten. In „einer kreativen, inspirierenden Atmosphäre soll es eine Plattform zum Austausch mit anderen kreativen Köpfen in einer produktivitätsfördernden Umgebung sein“, so die neuen Nutzer