Die viel zitierte „neue Realität“ ist für den einen keine große Umstellung, schließlich war er nie jemand, der gerne unter Leute ging, an Brauchtum wie Weihnachtsmärkten, Funken oder Faschingsumzügen teilnahm, ganz zu schweigen von Flugreisen.
Für den anderen sind es drastische Einschnitte in einen Alltag, den er geliebt hat und nun schrecklich vermisst. „Alles was mir im Leben Freude gemacht hat, ist jetzt gestrichen oder verboten“ denkt er und regt sich täglich darüber auf, dass er ständig „diesen blöden Fetzen vor dem Gesicht“ tragen muss.
Für wiederum jemand anderes, etwa für Japaner, ist so ein MNS kein großes Ding und gehört seit Jahrzehnten zur Alltagsszenerie, schließlich trägt jeder, der nur einen leichten Schnupfen hat eine Maske, um andere nicht anzustecken.
Wagen wir einen Vergleich zum gerade stattfindenden Lockdown mit dem ersten im Frühjahr: Auffallend ist jetzt im Herbst, dass viele Menschen weniger vorsichtig sind und sich viele auch nicht mehr an die von der Regierung verhängten Maßnahmen halten, handle es sich dabei ohnehin nur um „Empfehlungen“.
Auffallend ist jetzt auch, dass viele Eltern ihre Kinder in die Kindergärten schicken, obwohl sie nicht berufstätig sind respektive ohnehin zuhause. Konnte man die Kleinkinder im Frühjahr noch an einer Hand abzählen, so sind die Gruppen jetzt deutlich größer.
„Das ist doch alles reine Panikmache, ich kann diese Zahlen gar nicht mehr hören“ sagen viele. Verständlich, dass wir dem Thema überdrüssig geworden sind. Aber Fakt ist, dass uns Covid-19 noch länger beschäftigen wird und wenn wir jetzt nicht vernünftig handeln oder gar gegenteilig, dann wird aus der Krise eine Katastrophe.
Auch Vergleiche zum Dritten Reich mit der aktuellen Situation zu ziehen erachte ich als unpassend, schließlich geht es um unsere Gesundheit und nicht um Krieg und Vernichtung einer Rasse.