Zum zehnjährigen Bestehen stellt die familieplus-Gemeinde Rankweil das weiterentwickelte Konzept des Kinder- und Familientreffs Bifang vor: Statt klassische Kindergartengruppen gibt es dort nun Themenräume, die die Kinder nach Lust und Laune nutzen. Zur Wahl stehen Bewegung, Bauen, Kreativität, Forschen, Geschichten und Märchen, Rollenspiel und Musik. Das Raumkonzept, zu dem auch ein Kinderrestaurant und Partyraum gehören, ermöglicht den Kleinen, ihre Talente zu entdecken und sie mit Unterstützung der Pädagoginnen weiterzuentwickeln.
Auch wenn die geplante Feier aufgrund der Pandemie abgesagt wurde, so haben Rankweils Familien dennoch Grund zur Freude: Der Kinder- und Familientreff Bifang in der familieplus-Gemeinde gehört zu den innovativsten Kinderbetreuungseinrichtungen im Land. Durchgehende Öffnungszeiten, täglich von 7 bis 18 Uhr, sind hier Standard. Nun gibt es ein völlig neues Raumkonzept, das eine moderne pädagogische Ausrichtung möglich macht.
Hundert Kinder von 1 bis 6 Jahren haben die Wahl zwischen Themenräumen, die sie beliebig aufsuchen. Feste Gruppen gibt es nicht mehr. So stehen Räume für Baumeister, Kreative, Bewegungshungrige, Forscherinnen und Forscher und jene, die sich Geschichten, Märchen, Rollenspiel oder Musik widmen wollen, zur Verfügung. Ein Kinderrestaurant, ein Partyraum, eine Schülerecke und ein Snozelenraum, wo die Kleinsten ruhen können, ergänzen das Konzept.
Ein Haus wie ein Dorf
„Es ist unglaublich, wie vorausschauend vor zehn Jahren geplant und gebaut wurde. Das Haus ermöglicht so viele Nutzungsvarianten“, schildert Leiterin Coretta Hagen begeistert. Das ist auch didaktisch wertvoll: 28 Pädagoginnen und ein Zivildiener können ihre Stärken einbringen und die der Kinder nach dem early-excellence-Ansatz gezielt fördern. Das Haus sei wie ein Dorf, meint Hagen. „Jeder hat sein Zuhause und schwärmt tagsüber aus, um Neues zu entdecken.“ Damit die Pädagoginnen wissen, wo sich jedes Kind gerade aufhält, bringt es einen Button mit dem eigenen Foto an einer Pinnwand an, was bestens funktioniert.
Vorteile für beide Seiten
Den Themenräumen vorgelagert sind „Nester“ mit Polstern, Decken und wenig Spielsachen. Eine fixe Bezugspädagogin ermöglicht den Kindern dort bis 9 Uhr sanft anzukommen. Wann ein Kind welchen Raum aufsucht, ist ihm überlassen. Damit die Freiheit nicht überfordert, übernehmen größere Kinder Patenschaften für die kleineren. Das fördert zudem Selbstständigkeit, Vertrauen und Verantwortung. Ein weiterer großer Vorteil der Neuausrichtung ist die höhere Flexibilität bei Personalmangel, erklärt Coretta Hagen: „Falls nötig, wird ein Raum weniger geöffnet.“ Dank des guten Betreuungsschlüssels braucht es keinen kurzfristigen Ersatz.