Während in ganz Österreich aufgrund der scharfen Covid-Maßnahmen die Kultur einen gänzlichen Stillstand erlebt, so sieht es unweit der westlichen Landesgrenzen ganz anders aus: Im kleinen Fürstentum kommen Kulturfans auf ihre Kosten – und das ist nicht der einzige Unterschied.
Andere Länder, andere Sitten, könnte man ganz salopp sagen. Viele Kulturschaffende – seien es Musiker, Schauspieler oder Kabarettisten – erleben dieses Jahr wohl als ihr schlimmstes. Während in Vorarlberg alle Spielstätten – vom Kellertheater bis zum Festspielhaus – wie auch Restaurants und Bars geschlossen sind, und dies nicht erst seit wenigen Wochen, sieht es über die Landesgrenzen ganz anders aus: In Liechtenstein sind seit zwei Wochen wieder alle Bars und Restaurants in Betrieb und auch Veranstaltungszentren wie das renommierte Theater am Kirchplatz (TAK) in Schaan zieht den Spielplan eisern durch. Vorbildlich ist das sehr detailliert ausgearbeitete Corona-Schutzkonzept, an dem natürlich strikt gehalten wird. Neben den bereits gewohnten Hygiene- und Abstandsregeln können die Besucher einen Theater- oder Musikabend in gewohnter Manier genießen. Die Masken müssen während der ganzen Vorstellung auch am Platz getragen werden, aber es bleibt nicht jede zweite Reihe gesperrt, so wie es im September etwa in Vorarlberg der Fall war, und es gibt auch Pausen – allerdings ohne Ausschank an der Bar.
Und die Besucher kommen zahlreich und halten sich vorbildlich an das Geforderte – so gesehen diese Woche etwa beim bekannten Berliner Künstler Bodo Wartke, der mit seinem Klavierkabarett das Publikum, welches aus Liechtensteinern und Schweizern bestand, bestens unterhielt. Zu Beginn der Veranstaltung meinte der Ausnahmekünstler freudvoll, dass dies der erste Auftritt seit Langem sei und er gerade erfahren habe, dass die weiteren Konzerte seiner Tour abgesagt werden mussten, so etwa in Zug in der Schweiz, wie auch sämtliche Termine in Deutschland, welche er um ein ganzes Jahr verschoben hat, mit der Hoffnung, dass es dann wieder möglich sein wird.