Briefe von Gerd: Liebe Hindernisse!

Ich hab ja schon so oft über Krisen, über Probleme, Krankheiten und deren Chancen geschrieben. Vor einer Woche ist mir ein ganz altes Buch in die Hände gekommen, das ich von einem ganz besonderen Freund 2003 bekommen habe. Das Buch gibt es längst nicht mehr – ich habe es – es wurde zwischen 1905 und 1910 geschrieben, ist also schon mehr als 100 Jahre alt. UND da stehen so intelligente Sachen drin – also schreibe ich einen Brief von Gerd über den Nutzen der Hindernisse. Und so versuche ich auch in dieser Coronazeit zu leben. Ja Corona bringt uns allen eine Menge von Hindernissen in unsere Welt, in unseren Alltag – aber wenn ich das Buch so lese, dann stelle ich mich diesen Herausforderungen unserer Zeit mit einem ganz andern Blickwinkel.

„Der Sieg im Lebenskampf“ – O.Swett Marden – das Buch ist noch in der alten Schrift geschrieben – ich tu mir zwar etwas schwer, es zu lesen, aber es geht.
Also zum Thema – Hindernisse – JEDER von uns kennt sie – JEDER von uns hat sie – ABER ein ANDERER Blick darauf lohnt sich.
Ich lese jetzt für euch in diesem Buch und schreibe die für mich wichtigsten Sätze ab – ich hoffe sie gefallen auch euch..

„Mit Dank abgelehnt“, hat manchen zum Schriftsteller gemacht. Fehlschlagen führt einen Menschen oft zum Erfolg, indem es seine verborgene Energie anstachelt, und Kräfte erweckt, die schliefen. Tüchtige Leute verwandeln Enttäuschungen in Hilfe, wie die Auster aus dem Sand, der sie reinigt, Perlen macht.

Als Napoleons Schulkameraden ihren Spott mit ihm trieben wegen seiner geringen Herkunft, Armut und Größe, widmete er sich völlig seinen Büchern, überflügelte sie bald an Kenntnissen und erwarb ihre Achtung.

„Um seinen Weg als Anwalt zu machen“, sagte ein hervorragender Jurist, „muss ein junger Mann wie ein Einsiedler leben und wie ein Pferd arbeiten. Nichts tut einem jungen Anwalt so gut wie halb zu verhungern.“

Es liegt eine nützliche Weisheit in dem Gebot, unsere Feinde zu lieben, denn sie sind oft unsere besten Freunde in Verkleidung. Sie sagen uns die Wahrheit, während Freunde schmeicheln. Ohne ihre Gegnerschaft hätten wir uns nie stählen und stärken und verankern können, wie die Eiche gestählt und verankert wird durch ihre tausend Schlachten mit dem Sturm. Unsere Prüfungen, unsere Sorgen, unsere Krisen entwickeln uns auf ähnliche Weise.

Im Sonnenschein des Reichtums lebt der Mensch in der Regel zu leicht und glücklich, um ein großer Künstler zu werden. Die äußere Not bringt Riesen hervor.

Nehmt zwei Eicheln von demselben Baum, die einander möglichst gleichen; pflanzt die eine auf einem Hügel allein ein, und die andere im dichten Wald und beobachtet ihr Wachstum. Die alleinstehende Eiche ist jedem Sturm ausgesetzt. Ihre Wurzeln erstrecken sich nach jeder Richtung, umklammern die Felsen und bohren sich tief in die Erde. Jedes Würzelchen gibt sich dazu her, den wachsenden Riesen zu festigen, wie wenn ein wilder Kampf mit den Elementen vorauszusehen wäre. Manchmal scheint ihr Wuchs nach oben jahrelang gehemmt, aber während dieser ganzen Zeit hat sie ihre Energie darauf gewandt, eine Wurzel um einen großen Felsen zu schlingen, um sich fester zu verankern. Dann schießt sie wieder stolz in die Höhe, bereit, dem Orkan zu trotzen. Die Stürme, die so wild ihr Spiel treiben, finden an ihr einen Gegner, der ihnen gewachsen ist.

DIE Eichel jedoch, die in einem tiefen Wald eingepflanzt ist, wächst als schwaches, empfindliches Bäumchen auf. Von ihren Nachbarn geschützt, fühlt sie keine Notwendigkeit, ihre Wurzeln weit und breit auszustrecken. um sich zu stützen.

Und weiter.. mancher hat sich nie gefunden, ehe er alles verlor.

Man sagt, es sei 10000mal wahrscheinlicher, das Genius, Begabung, Tüchtigkeit aus einem Bauernhaus, als dass sie aus einem Palast kommen.

Und zum Abschluss noch was aus der Tierwelt – ich habe selber Kinder und denke auch darüber nach…
„Sobald die jungen Adler fliegen können, werfen die alten Vögel sie aus dem Nest und reißen den Flaum und die Federn daraus weg. Diese harte und raue Erfahrung macht den jungen Adler geeignet, der kühne König der Vögel zu werden, wild und verschlagen in der Verfolgung seiner Beute..


So das reicht für heute – ich werde euch noch öfter aus diesem Buch vorlesen… oder vorschreiben…


Fühlt euch stark und wohl mit euren eigenen Hindernissen – sie helfen euch mehr, als dass sie euch schaden..

In Gedanken – euer G.Ender (Briefeschreiber) – I write not only for your smile

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