Die Bundesregierung von Deutschland holte diesen Monat 3 IS Anhängerinnen und ihre Kinder nach Deutschland. Während die Opfer dieser Frauen ohne Chance in Flüchtlingslagern in Idlib oder Griechenland leben müssen, wurden die Familien direkt nach Deutschland geflogen.
Wie das deutsche Nachrichtenmagazin spiegel.de berichtet ist unter den zurückgeholten IS Anhängerinnen, Leonora Messing aus Sangerhausen in Sachsen-Anhalt. Messing ging als 15-Jährige im März 2015 in das vom IS beherrschte Gebiet in Syrien. Sie heiratete den 28-jährigen Terroristen Martin Lemke und wurde seine dritte Frau. Lemke sitzt derzeit in einem Gefängnis der kurdischen YPG und wartet auf seinen Prozess.
Lemke und Messing hielten in ihrer Zeit beim IS eine Jessidin und ihre zwei Kinder als Sklaven. Sie verkauften die kurdische Familie später weiter.
Der deutsche Generalbundesanwalt ermittelt gegen Leonora Messing wegen des Verdachts der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung und wegen der Beihilfe zu Verbrechen gegen die Menschlichkeit.
Messings Mann kaufte eine Jessidin als Sklavin. Ihr Mann soll laut mehreren Quellen, ua Focus.de, im syrischen Rakka in einem Stadion an Hinrichtungen beteiligt gewesen sein und Gefangene persönlich enthauptet haben.
Solche Personen holte Deutschland nun per Privatjet zurück. Währenddessen vegetieren die Opfer des IS in Flüchtlingslagern und müssen mit ihren psychischen Problemen die aus der Sklaverei resultieren klar kommen. Auch Messings Ex-Sklavin hat die traumatischen Erfahrungen nicht verarbeiten können. Ein Team der ARD traf sie im Irak. Ihr Name ist Lamiya und sie wurde vom IS frei gekauft. Sie meinte gegenüber der ARD: „Das Leben der Kinder ist schwer, überhaupt nicht gut. Zum Beispiel Ghaliya, das große Mädchen, früher, vor dem IS, hat sie gesprochen. Heute ist sie stumm. Wir mussten 24.000 Dollar bezahlen, um sie frei zu kaufen. Niemand hat uns geholfen. Wir mussten uns das Geld leihen, binnen drei Tagen. Wir haben das Geld geliehen und jetzt fordern die Menschen das Geld zurück.“
In einem Bericht der Internationalen Gemeinschaft für Menschenrechte sagt die 12-jährige Hassina wie sie von den IS Schergen behandelt wurde. „Das Haus war wie ein Bordell. Viele von uns hatten Verletzungen von dem, was sie mit uns gemacht haben, aber einen Arzt haben wir nie gesehen. Wir waren für die nur Sachen, wie Gegenstände, die man benutzen kann. … Die Männer, die nicht zum [sunnitischen] Islam übergetreten sind, wurden erschossen. Nicht nur bei uns Jesiden, sondern auch Christen und Schiiten. ….Den Müttern wurden die Kinder weggenommen. Wenn Sie älter als sechs, manchmal auch fünf Jahre alt waren, wurden sie verkauft. Die kleineren Kinder sind dann in Koran-Schulen gebracht worden.“
In Idib und im Nordirak leben Millionen Menschen im Elend. Die Jessiden die vom IS als Sklaven gehalten wurden, leben in bitterster Armut.
Diese Hilfsaktion muss also hinterfragt werden. Ist es gerecht den Täterinnen zu helfen und die Opfer im Stich zu lassen?
Islamischer Staat: Deutsche IS-Anhängerinnen aus syrischem Gefangenenlager gerettet – DER SPIEGEL