Die letzten Europäer in Hohenems

JMH

Was tun bei diesem Wetter und dieser Situation im Ländle? Unser heutiger Ausflugstipp führt uns nach Hohenems, einer Stadt mit wechselhafter Geschichte. Die Ausstellung „Die letzten Europäer“ und die Dauerausstellung mit eigener Ausstellung für Kinder ab 6 Jahren im Jüdischen Museum etwa oder einen Rundgang durch das Jüdische Viertel oder einen Spaziergang zum idyllisch gelegenen Jüdischen Friedhof am Rand von Hohenems sind zu jeder Jahreszeit empfehlenswert.

„Coronabedingt konnten uns dieses Jahr leider weniger Menschen besuchen und viele Veranstaltungen mussten abgesagt werden“ bedauert Direktor Hanno Loewy (Bild unten) und fügt hinzu: „Einige konnten aber immerhin online statt finden, und das hatte einen positiven Aspekt: Menschen aus aller Welt nahmen daran teil. Das war schön!“ Viele Vorträge und Gespräche der letzten Jahre können übrigens immer noch auf dem museumseigenen YouTube Kanal angesehen werden.

Auch für das nächste Jahr hat sich das JMH viel vorgenommen:

Die Ausstellung „Die letzten Europäer“ wird noch bis zum 3. Oktober 2021 gezeigt. Ab 17. Oktober 2021 folgt die Ausstellung „Am Rand. Zusammenleben in der Untergasse“, die sich mit dem „zweiten jüdischen Viertel“ in Hohenems beschäftigt: den Häusern entlang der alten Landstraße nach Dornbirn, wo viele Arme und Hausierer, Handwerker, Schankwirte und Schnapsbrenner lebten, „am Rand“ der guten Gesellschaft. Mit Fotos von Dietmar Walser und Einblicken in das Leben früherer und heutiger Bewohner.

Und gemeinsam mit dem Land Vorarlberg, den Städten und Gemeinden im Rheintal und anderen Partnern plant das Jüdische Museum Hhenems wir einen Radwanderweg zum Thema „Flucht und Grenze“. Seien Sie gespannt darauf.

Zwei der hauseigenen Ausstellungen sind indessen in der Welt unterwegs: „Ende der Zeitzeugenschaft?“, eine Auseinandersetzung mit dem Erbe der Überlebenden, ist noch bis Anfang Juni beim Projektpartner, der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg zu sehen. Danach wird sie im NS-Dokumentationszentrum München bis November gezeigt, um dann ab Ende November in Augsburg vom Jüdischen Museum präsentiert zu werden. Weitere Stationen in Berlin, Wien und Frankfurt sind geplant. Die Ausstellung „All about Tel Aviv-Jaffa. Die Erfindung einer Stadt“ wandert im Mai ins Jüdische Museum Franken in Fürth und im Dezember in das Haus jüdischer Kultur „Alte Synagoge“ in Essen.

„Dass all dies möglich ist, verdanken wir nicht zuletzt unseren vielen treuen Freundinnen und Freunden, die uns mit Spenden oder einfach durch ihre Mitgliedschaft im Förderverein unterstützen. Gerade in diesem schwierigen Jahr haben uns einige von Ihnen mit großzügigen Spenden nicht nur entscheidend geholfen, sondern auch den nötigen Mut gemacht, mit den Herausforderungen klar zu kommen“ so Loewy löblich.

Und wenn Sie sich selbst oder Ihren Freunden und Verwandten eine Freude machen wollen – kommen Sie vorbei, im Museumsshop in der Villa Rosenthal finden Sie schöne Geschenke!

Zu guter Letzt noch ein Hinweis: Die Redaktion von Gsi.News freut sich, dass das JMH eines der ausgewählten Museen in der ORF-Miniaturenreihe „Museum für Zwei“ ist. In der von Elisabeth Pfeisl gestalteten Folge besucht der Schriftsteller Michael Köhlmeier das Jüdische Museum Hohenems und ist gemeinsam mit Direktor Hanno Loewy im Haus unterwegs. Mehr Information

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