Bandis Koecktail: Oh du fröhliches Coronachten

Kleiner konsumbeleuchteter Jahresrückblick: Den Anfang 2020 machte das Klopapier, das viel diskutiert und noch mehr gekauft und gehortet wurde (und in manchen Supermärkten nur mehr limitiert und pro Einkauf zu haben war), gefolgt von Swimmingpools für den eigenen Garten, welche über die Sommermonate wie verrückt angeschafft wurden, da sich covidbedingt die Freibäder an Einschränkungen zu halten hatten und bei manchen Badeanstalten nur rein kam, wer sich zuvor registriert hatte.

Für viele Familien gehört der Kinobesuch zu Weihnachten wie vier Kerzen auf einen Adventskranz. Dass dieser heuer ausfällt, da die Lichtspieltheater geschlossen bleiben müssen wird mit dem Erwerb eines Smart-TVs kompensiert, Soundbar und VOD-Abo gleich noch dazu. Die heurigen Weihnachtsfeierlichkeiten werden definitiv anders und im Kollektivgedächtnis tief verankert werden: Die Politik spricht von Weihnachten als „Superspreader-Event“.

Die meisten Länder mahnen zu einem Fest ausschließlich im kleinen Familienkreis (natürlich ist dies in den USA anders, auch wenn die Thanksgivingfeste viele neue Infektionen brachte). Großeltern, Kinder und Enkel sowie Anverwandte dürfen bis zu zehnt gemeinsam unter den Christbaum sitzen und „Oh du fröhliches Coronachten“ singen und die letzten drei Nächte in diesem unsternbedrohten Jahr (wie William Shakespeare in seinem eigenen Vokabular dieses Jahr wohl bezeichnen würde) ohne nächtliche Ausgangssperren zubringen, und zwar am 24., 25. und 31. 12. Kurz vor der Beschwerung ist sogar noch gemeinsames Skifahren erlaubt, denn ab Heiligabend dürfen die Lifte in Betrieb gehen, die Zahl der Gottesdienste erhöht, um einen Andrang zu verhindern. Wird an Silvester mehr geschossen und auch gesoffen? Das liegt natürlich im individuellen Ermessen. Man könnte den Jahreswechsel ja auch verschlafen, oder?

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