Altach. Für ihre kreativen Mode- und Design-Ideen ist Kerstin Köck-Resch bekannt. Gemeinsam mit ihrem Mann Karlheinz Resch hatte sie die Idee dieses Winters: Die beiden bauten aus einer Nähmaschine einen Skilift für ihre Tochter.
Normalerweise benutzt die Schneidermeisterin ihre Industrie-Nähmaschine, um Designerstücke anzufertigen. Diesen Winter wurde der Motor kurzerhand zweckentfremdet. „Wir haben einen kleinen Hügel im Garten, wo unsere Tochter mit ihren Skiern herunterrutschte. Das Trippeln wurde ihr jedoch bald zu langweilig. Ein Lift musste her“, lacht Kerstin Köck-Resch.
Vom Tüftler-Fieber gepackt
Auf Flohmarkt-Pattformen suchte sie nach einem Zauberteppich oder einem ausrangierten Lift. Leider Fehlanzeige. Schließlich googelte sie nach Alternativen. Ein Schwede hatte einen Antrieb aus einem Ventilator gebaut. Dieses Video gab die zündende Idee. Kerstin Köck-Resch: „Der Motor sah aus wie der von meiner Nähmaschine.“ Nun hatte das Ehepaar Resch das Tüftler-Fieber gepackt. „Ich kann ja nichts wegschmeißen“, erzählt Karlheinz Resch, „deshalb hatte ich noch eine alte Umlenk-Rolle auf dem Dachboden.“ Diese wurde von ihm rasch adaptiert, während seine Frau die Enden eines Seils knotenfrei zusammennähte.
Schließlich baute der Vater noch eine Konstruktion, um die Umlenkrolle auf dem Hügel zu platzieren und fertig war der Lift. Sehr zur Freude der 6-jährigen Tochter, die seither unzählige Male auf- und abgefahren ist. Auch ein paar Freunde durften den Lift schon ausprobieren. „Auf Massentourismus müssen wir wegen Corona aber verzichten“, meint Kerstin Köck-Resch mit einem Augenzwinkern.
Technische Tipps
Als Liftwartin hat sie inzwischen Erfahrung: „Das Seil muss gut gespannt sein, das ist besser für den Motor. Und die Kinder dürfen nicht zu schwer sein.“ Schließlich soll die Nähmaschine nach der Skisaison wieder ihrem eigentlichen Zweck dienen.
Während der Lift in Altach zur Attraktion für Spaziergänger wurde, sorgte er auch in den sozialen Medien sowie in der Presse für Aufregung. „Zeitungen und Rundfunk-Stationen rufen bei mir an“, lacht Kerstin Köck-Resch, „langsam brauche ich eine eigene Presseabteilung.“ (HMBP)