Obgleich nur 20 Mitglieder stark, kann der Verein der Gisig`r Milchsüppl`r um Präsident Karlheinz Allgäuer einiges mehr als „Suppa, Suppa…rühra!“ gragölen.
Von Bandi Koeck
Seit 1986 existieren die Gisigr Milchsüppl
r,
ein Verein, bei dem Fasching und Funken zunftvoll hoch gehalten werden.
Gsi.News: Ihr lebt und liebt die närrische Zeit. Doch wie sieht der Fasching bei euch genau aus?
Karlheinz Allgäuer: Der Kinderumzug findet immer am Faschingsdienstag um 10 Uhr mit über 800 Kindern aus Schulen, Kindergärten und Spielgruppen aus Gisingen und auch aus der Nachbargemeinde statt. Es steckt viel Arbeit und organisatorischer Aufwand dahinter. Jedes Kind bekommt von uns „Zückerle“. Diese müssen abgewogen und verpackt werden. Diese werden eine Woche zuvor von uns in die Bildungseinrichtungen zugestellt. Am Faschingsdienstag werden vor dem Umzug vom Elternverein und uns Krapfen und Brezel in Säcken nach Gruppen und Klassen in Kisten verpackt. Tee wird ausgeschenkt. Aber die Mühe lohnt sich, wenn man die leuchtenden Augen der Kinder sieht. Auch wir Erwachsenen verkleidung uns gerne und sind jedes Jahr gerne mit dabei.
Gsi.News: An wie vielen Umzügen wart ihr 2020 beteiligt?
Allgäuer: Bei unserem letztjährigen Einsatz waren wir bei sechs Umzügen dabei: LNT Schlins, Götzis, Altstätten/CH, Alberschwende, Schnifis und natürlich unserem eigenen in Gisingen. Das besondere waren unsere selbst entworfenen und selbst geschweißten Bikes. Über fünf Jahre hat man uns mit den Bikes gesehen. Sie sind im Fasching immer gut angekommen. Wir entschlossen uns dann im Verein dazu, diese nicht einfach in die Presse zu schmeißen, sondern eine Versteigerung für den guten Zweck zu machen. Der Erlös kam einer Familie im Dorf zugute, die es dringend brauchte.
Gsi.News: Im Gegensatz zum Fasching: Wie geht so ein Funken bei euch von statten?
Allgäuer: Die Funkentanne wird immer eine Woche zuvor gestellt. Freitag und Samstag heißt es Funken bauen. Dieser erreicht bei uns eine Höhe von 18 Meter, mit der Hexe 20 Meter und die Tanne ist 23 m hoch. Wie jedes Jahr machen wir ein besonderes Klangfeuerwerk, da wir eigene Pyrotechnikern im Verein haben. Der traditionelle Funken ist bei Alt und Jung ein beliebter Treffpunkt. Am Funkensamstag um 14 Uhr werden drei Kinderfunken von Kindern gebaut. Als Dankeschön bekommen die Kinder zur Pause Tee, Limo und Würstchen. 2020 gab es ein besonderes Highlight: Um 15.30 Uhr fand die Bike-Versteigerung statt. Für uns mit einem lachenden und mit einem weinenden Auge. Wir haben viele lustige Sachen erlebt und hängen an diesen Erinnerungen. Freude machte auch, dass auch Prominente wie Bürgermeister, Ortsvorsteher oder Stadtvertreter zu uns fanden und mitsteigerten. Heute sieht man noch ein paar Bikes im Dorf herumfahren. Doch leider spielte 2020 das Wetter nicht mit und wir mussten das Funkenanzünden auf Sonntagmittag verschieben. Diese zwei großen Veranstaltungen werden mit anderen Vereinen wie etwa der WIGI, OF, MV oder Elternverein zum Highlight in der Gemeinde und wir helfen uns gemeinsam.
Gsi.News: 2021 ist auch bei euch komplett anders. Was heißt das genau?
Allgäuer: Wir machen dieses Jahr eine Faschingspause, um neue Energie zu tanken und um uns Gedanken zu machen, wie der Fasching für uns weitergeht mit einem neuen Thema als Fußgruppe oder einem Wagen. Wir sind uns noch nicht sicher. Unseren Veriensraum, den wir seit zwei Jahren haben und in dem wir uns einmal im Monat zu Themenabenden oder einfach nur so zum Quatschen getroffen haben, ist geschlossen. Leider müssen wir heuer den Kinderumzug absagen. Die Verordnungen der Bundesregierung lässt es nicht zu, so eine Veranstaltung abzuhalten. Ob der Funken stattfindet, können wir zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen. Wir müssen jetzt alle zusammenhalten, damit wir die Pandemie bezwingen. Das ist das Wichtigste! Danach planen wir neu durchzustarten. 2022 wird es wieder den Kinderfaschingsumzug und den Funken in Gisingen geben. Wir hoffen, dass dann diese Pandemie überstanden sein wird!
Interessantes zum Verein:
Wie kam es zum Namen:
Nofler und Gisinger haben immer konkurriert. Die Nofler haben zu wenig Milch gehabt. Die Gisinger hatten genug davon. Da haben sich die Gisinger gesagt, bevor wir es den Noflern geben, schütten wir es in den Dorfbrunnen. So entstand der Name „Gisigr Milchsüppl
r“.
Neumitglieder sind willkommen:
Wer Interesse hat, die Zunft zu unterstützen oder sich aktiv am Dorfgeschehen einzubringen, kann sich gerne beim Verein melden!
Kontakt: http://milchsueppler.gisingen.at, Karlheinz Allgäuer, Kapfstraße 79/4, 6800 Feldkirch, Tel. 0664/5968881