Musiker aus Vorarlberg blicken zurück und wagen einen Ausblick aufs Neue Jahr: Im letzten Teil unserer Serie „Musiker im Lockdown“ machen die Hobbymusiker von „blieb-a-biz“ Mut, die ruhige Zeit aktiv zu nutzen.
Voll gefüllt sind die Terminkalender von Uschi und Norbert Erath von „blieb-a-biz“ in der Regel besonders an Wochenenden und Feiertagen. Nun verbringen die Hobbymusiker viel Zeit daheim in ihrem Musikzimmer in Nenzing-Heimat, wo das Kaminfeuer wärmt. Ihre letzten Auftritte waren im Sommer in den Bergen, als sie auf den Alpen im Freien spielen durften. Doch die vorübergehende Leichtigkeit war trügerisch, denn schon bald
kehrte der Herbst und der Winter ein und sämtliche Auftritte wurden wieder abgesagt. Doch das Akkordeon und die Gitarre liegen auch daheim nicht lange unbenutzt herum. „Wir haben mit Hausmusik begonnen und jahrelang nur daheim in der Familie gespielt. Daher fällt es uns zurzeit auch nicht schwer, einmal auf Auftritte zu verzichten und nur daheim zu spielen. Wir üben unser Repertoire und lernen neue Stücke hinzu“, gewährt
Uschi Erath, welche die Handorgel spielt und fröhlich singt, einen aktuellen Einblick. Ab und zu kommt auch Paul Hehle, der bei „blieb-a-biz“ Bass spielt, zur Probe vorbei.
„Vermissen Geselligkeit“
Keine Advents- oder Faschingsfeier, keine Geburtstagsfeiern, auch das Offene Singen im Sozialzentrum fällt aus, und somit für viele einsame Menschen ein paar fröhliche, heitere Stunden. Was „blieb-a-biz“ in der Corona-Pandemie am meisten vermissen, ist die Geselligkeit. Die Hobbymusiker stehen nämlich eher selten auf einer klassischen Bühne, und auch Abstand halten liegt ihnen sonst fern, vielmehr mischen sie sich gern unter die Gäste und spielen ihre volkstümlichen Melodien mittendrin, sei es auf der Alpe, der Skihütte oder unter den Bewohnern des Sozialzentrums im Ort. Solch spontanen Begegnungen müssen jetzt leider ebenso pausieren wie die sonst jährlich organisierten Italienreisen, die sie zusammen mit Fans und Freunden besonders gerne unternehmen.
Hoffnungsvoll gestimmt
Der Ausblick auf baldige bessere Zeiten stimmt die engagierten Hobbymusiker positiv. Zwar wurde auch im Lockdown mal ein Konzert im TV oder auf Youtube ausgestrahlt. Groß ist dennoch die Vorfreude, im Sommer mal wieder vor Fans aufspielen zu dürfen. Denn was wäre ein Frühschoppen in den Bergen, wenn dabei nicht das „Mellau-Lied“ oder „Der alte Jäger vom Silbertannental“ erklingt. Darauf freut sich „blieb-a-biz“ jetzt
schon wieder: „Anderen Freude zu schenken, ist das schönste, was einem im Leben passieren kann“, erklärt Uschi mit ihrer ansteckenden Lebensfreude. Bis dahin wollen die Hobbymusiker noch etwas die Ruhe genießen und trotzdem gut gelaunt bleiben.
(HH)