„Mama, was isch des?“ (Uiui, aufgepasst, denn fast habe ich den kleinen nassen Finger schon in meinem Auge drin stecken.)
„Das ist eine Nudel mit Paprika. Das kannst du schon essen.“
„Und Mama, was isch des? Wäh! Isch des eppa a Zwiebel!! Du woasch doch, dass i koa Zwiebel mag!“
Zack. Ehe ich irgendetwas erkennen konnte, hat es unser Hund schon gefressen. Nicht zimperlich das Tier.
„Mama, i mag des ned. I mag was anders essa!“ (Ja klar! Wunschkonzert, im zwei-Minuten-Takt!)
Ich weiß ja nicht, wie das bei euch so abläuft, aber bei uns ist es jeden Tag die gleiche Prozedur: Die Qual der Wahl bei der richtigen Auswahl an Zutaten für eine Mahlzeit. Gesund und ausgewogen sollte es ja dann auch noch sein. Entscheidet man sich für Nudeln, will Prinzessin doch lieber Reis mit Karotten. Kocht man Reis, will man Pizza. Ohne Zwiebeln, ohne Wurst, aber Käse darf es dann doch sein. Und Mais und Paprika möchte man, aber das mag ja der Göttergatte wieder nicht. Gottseidank hat man als ordentliche Hausfrau zwischen den Hauptmahlzeiten haufenweise Zeit um sich den Kopf darüber zu zerbrechen, wer was jetzt mag und was nicht, während man durch die Bude putzt und beiden Kindern den Popo sauber macht.
Zur Sicherheit gibt es heute Wurstnudeln, die hauen einen Mann natürlich nicht vom Hocker, aber da kann man neben zwei so kleinen exquisiten Feinschmeckerinnen dann nicht mehr wirklich Rücksicht nehmen. Hauptsache es gibt Fleisch, nur das zählt als Nahrungsaufnahme beim männlichen Geschlecht. Fleisch bringt‘s. Mit einem vegetarischen 100 Kalorien-Gericht brauche ich da nicht aus der Küche kommen. Mit Salat, oder mit Soja. Da verbraucht der Mann schon mehr Energie beim sich darüber ärgern, als was er mit dem Gericht überhaupt aufnehmen würde.
Und nach bewegungsfreudigen Nachmittag werden spätestens beim Abendessen die zuerst mittags verweigerten Wurstnudeln mitsamt Zwiebeln und Paprika kommentarlos von Groß und Klein verputzt. Schon komisch.
Die Susi wünscht Euch einen schönen Sonntag!
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