„Wäh, Mama, do stinkts! Was isch des?“
„Ja, das ist was ganz ganz ganz grausliches! Das ist nichts Gutes, das lässt du schön bleiben, das fängst du am Besten gar nicht erst an.“
„Heasch du des o scho mal gmacht?“
„Ah, puh, äh…mmh!“
Ja, genau. Niemand hat‘s je gemacht, keiner hat‘s je heimlich mal auf den Boden geschmissen und alle verteufeln es dann doch: die Zigarette. Einfach nur ein Gestank schlechthin. Fürchterlich! Widerlich! Pfui!
Dieser ständige Glimmstängel zwischen den Fingern, das regelmäßige Rausstellen in die Arscheskälte, der Aschenbechermundgeruch und dann diese ständigen gelben Fingern nach laaaaangen Wochenenden. Das ständige Abzählen der Zigarettenanzahl (die Schnorrer kann man nie im Vorfeld wissen)! Das ständige Gesuche und die Bettelei nach einem Feuerzeug, das ständige Münzensammeln für den Automaten (Jaaaaa, früher konnte man noch nicht mit Karte beim Automaten zahlen). Ja, und anscheinend sind die Ex-Raucher ja die schlimmsten Nörgler über die Raucher. Die Allerschlimmsten! Hab ich mir sagen lassen.
Die Ex-Raucher müssen sich ja darüber am meisten aufregen, weil ansonsten würden sie ja nicht einfach aufhören können. Klar? So, Geheimnis gelüftet.
Man muss ja schon eine gewisse Abneigung dagegen entwickeln, sonst fängt man schneller wieder an, als man die neuen Corona Maßregeln wieder verstehen kann. Mal ein Gläschen zu viel und schwuppdiwupp steckt schon ein Ring oder – nein Gottseidank, so etwas passiert nur in Las Vegas – nur eine Zigarette am Finger, und das wohlmöglich noch verkehrt. Weil in der Nacht, mit etwas schielendem Auge, da haut das alles nicht mehr so ganz hin mit vorne und hinten. Oft probiert, (ich meine eigentlich die Zigarette liebe Leserinnen und Leser!) aber der Filter brennt dann doch nicht so richtig. Und dann schüttet man noch sein Getränk dauernd über seine Zigaretten, so dass das auch dann alles sehr ärgerlich wird.
Und ich weiß nicht, wie ihr das so seht, aber die Raucher sind ja heutzutage schon ein bisschen arm dran, die sind schon ein bisschen Außenseiter geworden die kleinen Stinker. Nirgends sind sie noch Willkommen – nicht wie die Refugees, die waren das ja eine Zeit lang – da waren die Raucher gleich doppelt neidisch. Raucher sind weder in den Öffis, Bahnhöfen noch Gasthäusern gern gesehen. Ganz furchtbar.
Derweil gibt es doch nichts Schöneres, als wenn man den ganzen Abend beim „overfresch and beauty Bio-Rote-Bete mit angewärmten Räuchertofu und glutenfreien Grünen Salat“ sitzt, und aber v o l l g a s dem Zigarettenqualm ausgesetzt ist. Und anstatt sich in der Disco einen halbwegs anständigen Typen aufreißen zu können, weil die alle auch nur hackedicht und ständig verkehrte Zigaretten qualmen, gibt es nichts Deppertes, als nur mit unbefriedigter Laune und einem ganzen Haufen mutierter Krebszellen am besagten Abend nachhause zu gehen. Die Kleidung gehört dann auch noch gewaschen, wahrscheinlich, obwohl die Waschmaschine nachts bereits schon läuft, weil irgendwo muss er ja hin, der Atomstrom.
Möglich, dass ich so ein Ex bin. Alles möglich.
Die SUSI wünscht allen einen schönen Sonntag ;)!
Liebe Susi! Du hast mit deinem Artikel voll ins Schwarze getroffen. Sehr lustig zu lesen, auch als EX-Raucherin 😉 liebe Grüße