Die Verlangsamung der Welt: Ausstellung von Gabriele Bösch in der Wexelstube

© Petra Rainer

Nachdem im Februar auch Ausstellungen wieder öffnen dürfen, können die neuen Bilder von Gabriele Bösch in der Wexelstube an zwei Wochenenden im Februar erneut besichtigt werden. Die Künstlerin hat bereits vor vier Jahren im kleinen Experimentierraum in der Feldkircher Vorstadt mit ihren einzigartigen Feder-Tusche-Zeichnungen bezaubert. Nun präsentiert sie Arbeiten, die zwischen 2017 bis 2020 entstanden sind. Ihre minutiösen „Loblieder auf die Natur“ sind vom 12. 2. bis 14. 2. und vom 19. 2. bis 21. 2. sowie nach Vereinbarung zu sehen. Die geltenden Schutzbestimmungen (MNS, Abstandsregelung) werden eingehalten. Die Künstlerin ist persönlich anwesend.

Einatmen – Ausatmen

„Stets die Stetigkeit in der Reglosigkeit“ nennt die in Hohenems lebende Künstlerin Gabriele Bösch, die auch als Schriftstellerin bekannt ist, ihre aktuelle Ausstellung. Sie beschreibt ihre Bilder so: „Manchmal ist mir, als schriebe ich an einem Loblied auf die Natur. Manchmal nenne ich meine Blätter ‚Kartographie der potenziellen Ordnungen‘. Immer jedoch schreibe ich an einer Verlangsamung des Blicks und darum an einer Verlangsamung der Welt. Reglos scheint so mein stilles Tun. Die Stetigkeit in der Reglosigkeit kommt jedoch einer Ausdehnung gleich: Einatmen. Im Ausatmen dann schwebt leise ein Ton.“

Das große Ganze im kleinsten Teilchen

Die Bilder entstehen mit Tusche und Feder in wochen-, manchmal auch monatelanger Feinarbeit im Lustenauer Atelier der Künstlerin. Als Grundlage dienen ihr Elemente und detailgenaue Beobachtungen aus der Natur, die sie in gleichsam meditative Ordnungssysteme bringt. Daraus ergeben sich verblüffende und faszinierende Muster und Strukturen, die sich vom Kleinen ins Große übertragen lassen – und umgekehrt. Der Makrokosmos findet sich im Mikrokosmos und alles hängt eindeutig zusammen. Gabriele Bösch vermittelt mit ihren liebe- und respektvollen Zeichnungen den Betrachtenden diese Zusammenhänge und eröffnet ungeahnte Sichtweisen auf die Wunderwerke der Natur.

Die Künstlerin

Gabriele Bösch, geboren 1964, ist freie Schriftstellerin und Künstlerin und lebt in Hohenems. Sie ist mit dem Künstler Gernot Bösch verheiratet und Mutter von fünf erwachsenen Kindern. Bekannt wurde sie mit ihrem Familienroman „Der Geometrische Himmel“, sie schreibt aber auch Kurzprosa, Hörspiele und Theaterstücke. Seit 2016 widmet sich Gabriele Bösch vermehrt der bildenden Kunst und nimmt an Ausstellungen teil. Die aktuelle Präsentation in der Wexelstube ist ihre zweite Einzelausstellung.

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