Er kann als Ur-Rankler und äußerst kreativ bezeichnet werden: Der langjährige Mittelschullehrer, Singer-Songwriter und Komponist Harry Häusle nutzte die Lockdowns, um sich kreativ zu betätigen und bekam dabei Unterstützung durch einen Musikerfreund.
Von Bandi Koeck
Gsi.News: Wie geht es einem Musiker während des Lockdowns und so vielen Restriktionen?
Harry Häusle: Es ist für alle Menschen eine schwierige Zeit. Ein Hobby hilft da schon sehr. Wir (Gilla Podgornik und ich) haben immer etwas zu tun gehabt mit unseren Musikprojekten. Das hat uns immer sehr geholfen durch diese Zeit der eingeschränkten Sozialkontakte gut durchzukommen. Vor Weihnachten habe ich „Kidsongs & Kinderlieder“ herausgebracht. Das sind fünf Dialektlieder und fünf englische Songs von Kindern gesungen.
Gsi.News: Im letzten Lockdwon hast du ein neues Lied geschrieben. Wie kam es dazu?
Häusle: Ursprünglich wollte ich nicht auch noch etwas zu diesem daueraktuellen, für uns alle nervenden Thema machen. Dann sah ich endlich etwas Licht am Ende des Tunnels und hab einen Song geschrieben, in dem unser aller Situation etwas humorvoll beschrieben wird und zwar mit der Perspektive der Befreiung. Und dieser Blick in die Zukunft wirkt hoffentlich etwas erfreulich und ermutigend.
Gsi.news: Seit Jahren arbeitest du mit dem gebürtigen Göfner Gilla Pogo zusammen. Was verbindet euch beide?
Häusle: Wir basteln sehr gerne zusammen an Musik und Songs. Gilla hat seine eigenen Musikprojekte. Er veröffentlicht seine Rock- und Bluesalben, kreiert die Musik für die Filme des „Ogablick-Filmteams“ und ich nehme mit ihm meine Dialektlieder und englischsprachigen Songs auf, manche ebenfalls für unser Kluser Filmteam geschrieben, manche für meine eigenen Veröffentlichungen. Wenn wir eine gute Idee haben, machen wir zu einem Song auch noch ein Video für unseren YouTube-Kanal.
Gsi.News: Wer hat das Video zum aktuellen Lied gemacht?
Häusle: Wir haben für den Song „i will o (z’ruck zur Freiheit)“ ein paar Cliparts verwendet und Gilla hatte die Idee für einen Trickfilm. Mit der nötigen Software hatte er schon länger geübt.
Gsi.News: Im Brotberuf bist du als Lehrer tätig. Wie funktioniert das mit Fernunterricht und worin besteht dringend Verbesserungsbedarf?
Häusle: Ideal ist das natürlich für niemanden. Unsere 10- bis 12-Jährigen tun sich teils etwas schwerer, die 12- bis 15-Jährigen meistern diese Umstellung gut – sicher besser als ich (lacht). Die Lehrpersonen und die Schulleitung tun alles was sie können, Verbesserungsbedarf sehe ich woanders.
Gsi.News: Andere Länder wie etwa das benachbarte Liechtenstein haben die Schulen geöffnet. Andere Schulen machen autonom Halbklassen. Was ist deiner Meinung nach die beste Lösung für Pflichtschulen, welche für weiterführende Schulen?
Häusle: Wir sind in allen Medien von „Experten“ nur noch so umgeben. Ich selber finde es gut, dass wir das „distance learning“ oder „home schooling“ als Notbetrieb haben, mehr ist es nicht. Wir hoffen alle mit den Kindern und Eltern, dass wieder Präsenzunterricht stattfinden kann.
Gsi.News: Welche Pläne hast du für 2021 noch?
Häusle: Hoffentlich geht sich ein Urlaub aus und musikalisch haben wir einiges noch in der Schublade bzw. in Ordnern.
Gsi.News: In diesem Sinne wünsche ich frohes Schaffen mit viel Elan und Kreativität!
Zur Person
- Harry Häusle
- Geboren am 2. März 1960 in Feldkirch
- Beruf: Mittelschullehrer für Englisch und Sport
- Hobbys: Musik, Fußball, Reisen
- Lieblingssongwriter: Paul McCartney, Billy Joel
- An Vorarlberg schätze ich: Traumhafte Landschaften, Berge, Seen und sehr gute Infrastruktur ohne große Distanzen
- Rankweil ist für mich: meine hübsche, charmante Heimatgemeinde
- Kontakt: www.harryhaeusle.com