Der seit vier Jahren gesuchte Bankräuber aus Oberösterreich gab an, dass er nie gedacht hätte, wie einfach es wäre, eine Bank auszurauben. Dass gleichzeitig aber auch der kleinste Fehler – wie in seinem Fall eine achtlos weggeworfene Verpackung von McDonalds – zu seiner Festnahme führen könnte, dem war er sich wohl auch nicht bewusst.
„Ging urleicht“ sagte der 28-jährige heute in St. Pölten vor Gericht: „Ich hätte nie geglaubt ,dass ein Banküberfall so leicht geht.“ Für den Banküberfall hat der damals 24-Jährige Drogenabhängige eine zu Silvester gekaufte Schreckschusspistole und eine Snowboardmaske verwendet. Im August 2016 überfiel er damit zusammen mit einem Komplizen (wird gesondert verhandelt) eine Raiffeisenbank-Filiale in Michaelhausen/Tulln. Das Duo stürmte in die Filiale und schrie die Bankangestellten an: „Das ist ein Überfall, Hände hoch! Das ist kein Scherz!“ Sie erbeuteten 35.000 Euro, welche sich die beiden teilten. Einen Teil davon investierte er in Koks, Benzos und Morphium.
In der Tatnähe schmiss der frisch Verurteilte eine Essensverpackung von McDonalds weg – dadurch gelangte die Polizei an seine DNA.
Der Bankräuber von Michelhausen, der vier Jahre lang gesucht wurde, war bis zum Jänner 2021 unbescholten. Wegen einer gefährlichen Drohung im Familienkreis stand er in St. Pölten vor Gericht. Damit hatte die Ermittlungsbehörde im Vorfeld auch die DNA des Angeklagten. Kommissar Zufall schlug zu: Ein Abgleich wurde gemacht und ein Volltreffer gelandet.
Das Urteil: Zwei Jahre unbedingte Haft als Zusatzstrafe (noch nicht rechtskräftig). Dem Verurteilten wird freigestellt, auch eine Therapie statt der Strafe zu machen. Mag. Sascha Flatz aus Wien vertrat den Mandanten am Landesgericht in St. Pölten (im Bild unten).