„Mama, gibt’s Menscha, dia koa Gsicht hend?“
„Was?“
„Mama, woasch, dia einfach koa Oga hond. Und koan Mund.“
„Ähh.“
„Und Mama, gibt’s denn o liabe Hexn? Woasch, dia wo einfach liab usschauan?“
„Ähh.“
„Und Mama, woas dr Osterhas, ka der denn oh mi Nest heba?“
„Ähh.“
„Und Mama, hend denn alle Mensch auf da ganza Welt bunte Eier und kriagn alle a Nestle?“
„Ähh.“
„Und Mama, wenn a Mensch stiabt, wia schaut der denn us? Wo is der denn?“
„Ähh.“
„Schauen dia denn ned vom Himmel abe? Können dia da ned abefalla?“
„Ähh.“
„Mama, Miau! I han Gaka gmacht!“
Uh, meine Rettung. Ich konnte mich der Fragestunde meiner Tochter über Gott und die Welt entziehen und beim Windelwechseln durchatmen. Ja, so ist das, so kleine Geschöpfe fragen einem Löcher in den Bauch und dann merkt man erst, uiuiui, man kann das gar nicht so wirklich beantworten.. und dann merkt man auch, dass man fast kotzen muss bei dem Windelgestank. …. Wie auch immer. Antworten kann man zumindest nicht immer so, dass es so ein kleiner Wicht verstehen könnte. Weil Menschen ohne Gesichter, naja, und Hexen und Osterhase, naja und sterbende Menschen, naja, und wo die jetzt sind und ob es denen gut geht? Hoffentlich.
Alles Fragen, die man eigentlich selber auch nicht wirklich gut beantworten kann. Und die einem selber wieder bewusst machen – Scheiße, man kann nicht alles wissen, man hat nicht auf alles eine Antwort. Wieso, weshalb, warum Dinge und Ereignisse im Leben geschehen, die nicht vorhersehbar sind, oder vielleicht vorhersehbar waren und unweigerlich eintreffen. Und die anderen werden verschont? Werden da einige vom Schicksal etwa mit Zufallsgenerator ausgelost? Scheint so! Unfair? Das Leben ist nicht fair, heißt es ja immer. Gerechte Welt? Fehlanzeige! Den einen erwischt es, den anderen nicht. Hat man das verdient? Das sollte man aber niemanden wünschen. Und mit erhobenen Zeigefinger andere verurteilen, uiuiui, das ist gefährlich. Lieber vor der eigenen Türe kehren. Lieber mal auf sich selber schauen. Jede Medaille hat eine Kehrseite, die man sich nicht anschaut. Wie der Schrödinger. Der traut sich immer noch nicht nachsehen, was mit seiner Katze ist.
Einen schönen Sonntag wünscht die SUSI!