Wandavision stream – Marvels Sitcom

Von Thomas Bertram

Es ist mutig, es ist zunächst einmal definitiv ganz anders als die Marvel-Verfilmungen, wo es ständig Action gibt und dann noch mehr Action und dann noch mehr. Hier gibt es die eingespielten Pseudo-Lacher, als wären die Schauspieler live auf einer Bühne. Kann das gutgehen? Urteilen Sie als Leser/in selbst.

Wanda und Vision ziehen aus welchem Grund auch immer in eine Kleinstadt in den 50er Jahren und wollen da ein „normales“ Leben führen. Wer sich z.B. noch an „Bezaubernde Jeannie“ erinnern kann, weiß, wie schwer das ist.

Folge 1 ist eher albern als lustig, in Folge zwei ist es umgekehrt. Der Auftritt als „Zauberer“ auf der Freiluft-Kleinkunstbühne des Ortes ist wirklich ein Schenkelklopfer. Diese Folgen sind noch schwarz-weiß.

Folge drei mit der Blitzschwangerschaft von Wanda, wo innerhalb eines Tages die Zwillinge geboren werden, hat ein paar absolute Kracher-Ideen und wird am Ende gleichzeitig ernster. In Folge 4 wird es zunächst richtig mysteriös, um plötzlich mit einem überraschenden Twist aufzuwarten. Zudem fehlen die eingespielten Lacher.

Ab Folge 5 wissen wir, dass es sich gar nicht um eine echte Sitcom handelt, sondern dass Wanda offensichtlich diese Scheinwelt erschaffen hat, um mit Vision, der ja tot und zerstört ist, eine zweite Chance zu haben. Und die nächsten Folgen drehen sich dann darum, wie Vision ihr auf die Schliche kommt, wie von außen versucht wird, Wanda zu eliminieren usw. also jetzt wieder voll im Marvel-Avengers-Stil.

In der vorletzten Folge gibt es dann noch den letzten großen Twist und in der finalen 9 Folge darf natürlich der große Showdown nicht fehlen. Wandas erschaffener Vision gegen Vision2.0 und Hexe (Wanda) gegen Hexe (Agnes), zudem die aufrechten FBI-Beamten gegen den korrupten Chef von „S.W.O.R.D“. Es ist Disney, also verrate ich nicht zuviel, wenn all diese Duelle für unsere Helden ausgehen. Allerdings ist das nicht das Ende.

Unterm Strich: überraschend und durchaus mutig ist das erste Drittel mit der Sitcom-Atmosphäre, die so total unpassend erscheint, dass sie schon wieder passt. Der Übergang mit den beiden Folgen 4 und 5 leitet in die diversen dramatischen Phasen ein, jetzt sind nicht mehr die Lacher gefragt, sondern die Kracher. Und am Ende lässt es Marvel noch einmal richtig krachen. Nett übrigens, dass sie sich in einem treu geblieben sind: Im Abspann kommt doch noch ein Stück Film. Dumm, wenn man den verpasst und gleich auf „Nächste Folge“ drückt.

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