Die Sicherheitslage in Vorarlberg ist weiterhin stabil. Die Zahl der Anzeigen ist im Jahr 2020 im Vergleich zum Vorjahr mit 20.319 Straftaten um -3,2 % gesunken, wobei österreichweit ein Rückgang zu beobachten ist.
Mit einer Aufklärungsquote von 62,2 % liegt Vorarlberg nach wie vor an der Spitze aller österreichischen Bundesländer. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Aufklärungsquote um -2,13 Prozentpunkte leicht zurückgegangen.
41 % fremde Tatverdächtige
Von den 14.761 ausgeforschten Tatverdächtigen sind 41,1 % Fremde, und damit geringfügig weniger als im Vorjahr. Gleichgeblieben ist hingegen die Reihenfolge der jeweiligen Staatszugehörigkeit dieser Personen – in erster Linie sind deutsche Staatsbürger angefallen, gefolgt von türkischen und rumänischen.
Rückgang bei Gewaltdelikten
Bei der Gewaltkriminalität im Gesamten war ein Rückgang von -5,1 % zu beobachten (4.062 auf 3.854), wobei z.B. im Teilbereich „Gewalt in der Privatsphäre“ ein Mehr von 94 Fällen zu verzeichnen war (entspricht 10.1 %). Des Weiteren ist hervorzuheben, dass im Jahr 2020 um 8,1 % weniger Anzeigen wegen Körperverletzung eingegangen sind (2019: 1.975; 2020: 1.816), und um 12,2 % weniger Fälle von fahrlässiger Körperverletzung im Straßenverkehr (2019: 1.438; 2020: 1.262) verzeichnet werden mussten; Eine unerfreuliche Entwicklung hat sich in der Häufung von Gewalthandlungen gegen Polizeibeamte ergeben: Im Vergleich zum Vorjahr wurden 43,6 % mehr Anzeigen erstattet (von 94 auf 135 Delikte).
Eigentumsdelikte blieben stabil
Die Anzahl der Delikte gegen fremdes Vermögen blieb stabil bei knapp 10.750 Delikten. Im Bereich Diebstahl gab es einen Rückgang von 4.014 auf 3.550 Fälle (-11,6 %), bei Einbruchsdiebstählen jedoch ein Plus von 19,6 % (1.703 auf 2.036). Darunter fällt auch eine große Einbruchserie in Keller (Großteils blieb es bei Versuchen) Mitte des vergangenen Jahres, die sich mit 440 Fällen in der Statistik niedergeschlagen hat (im Jahr davor gab es 82). Erfreulich ist die Entwicklung bei den Einbrüchen in Wohnräume: Nach dem Rückgang 2019, konnten auch 2020 weniger Fälle verzeichnet werden, konkret um 6,7 % (2018: 325; 2019: 178; 2020: 166). Diverse Einschränkungen der Bewegungsfreiheit haben hier sicherlich einen positiven Einfluss genommen.
Ebenfalls zu einem nicht unerheblichen Teil den Ausgangsbeschränkungen letztes Jahr geschuldet, ist der Rückgang der Raub-Delikte von 58 auf 33: Abnahme der Delikte „Raub an öffentlichen Orten“ von 34 auf 19. Eine Steigerung hingegen ist im Deliktsfeld der Sachbeschädigung und schweren Sachbeschädigung zu verzeichnen. Hier sind die Fälle von 2.122 um 5,5 % auf 2.238, bzw. von 60 um 38,3 % auf 83 Fälle gestiegen.
Internetkriminalität steigt weiter
Der steigende Trend der letzten Jahre im Bereich Internetkriminalität hat sich auch 2020 fortgesetzt – 206 mehr Anzeigen wurden eingebracht, das ist ein Plus von 20,4 % im Vergleich zum Vorjahr. Ein Beispiel ist der Internetbetrug, der um 13,3 % angestiegen ist (von 692 auf 784 Delikte). Ein weiteres ist die Entwicklung beim Delikt „Betrügerischer Datenverarbeitungsmissbrauch“, von 52 auf 164.
Suchtmittelkriminalität gesunken
Betreffs der Suchtmittelkriminalität wurde analog dem österreichweiten Trend auch in Vorarlberg ein Rückgang beobachtet (von 2.071 auf 1.858, also 10,3 %). Die Kriminalstatistik ist eine Anzeigenstatistik und stellt daher die Entwicklung der Kriminalitätslage mit Verzögerung dar. Der rückläufige Trend der Deliktszahlen setzt sich im Jahr 2021 bis dato fort. Die Pandemiebedingten Einschränkungen und Kontrollen zeigen auch im Kriminalitätsgeschen Wirkung.
Für Detailinformationen und Interviewanfragen stehen der Landespolizeidirektor Dr. Hans-Peter Ludescher und ein Vertreter der LKA-Leitung gerne zur Verfügung. Kontaktaufnahme über LPD-Öffentlichkeitsarbeit +43 (0)59133 80 1133