Philosophie in der Manege: Walktanztheater feiert mit „Hannah Arendt. Ohne Geländer.“

© Bandi Koeck

Unglaublich, aber wahr: Das renommierte Walktanztheater um Gründerin Brigitte Walk feierte mit einem weiteren außergewöhnlichen Stück gerade das 20-jährige Bestehen und bescherte dem in Scharen erschienenen Publikum weitere Höhenflüge höchster Schauspiel- und Tanzkunst, die seinesgleichen suchen muss, im Alten Hallenbad in Feldkirch.

„Ohne Geländer“ bezieht sich auf eine Aussage der deutsch-jüdischen Philosophin Hannah Arendt, welche menschliche Denkprozesse auf äußerst tiefgründige Weise philosophisch betrachtete. Die Jubiläumsproduktion, für welche einmal mehr Brigitte Walk federführend war, Silke Meier-Brösicke die Dramaturgie übernahm und das Schauspieler-Duo Helga Pedross (genial in der Rolle der Arendt) sowie Süat Ünaldi, der Assoziationen mit Charlie Chaplin erzeugte, ist als Hommage an eine hochintelligente, scharfsinnige und unabhängige Frau zu verstehen, die zeitlebens zwischen allen Stühlen stand und in keine Schublade passte und auch passen wollte. 

Fazit

Eine unglaublich stimmige Inszenierung, bei der jeder einzelne Handgriff sitzt, eine tolle schauspielerische Leistung, Marina Rützler, Silvia Salzmann und Sina Nikolaus beeindruckten mit ihren tänzerischen Höchstleistungen in sieben Bildern. Ein herzliches Dankeschön gilt dem gesamten Ensemble um Brigitte Walk, welche Kulturfreunde aus Nah und Fern seit mittlerweile zwei Dekaden immer wieder aufs Neue qualitativ hochstehende Produktionen beschert, welche ob ihrer Genialität unvergesslich sind.

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