Buchtipp der Woche: Andreas Knuf: Ruhe da oben

Kennen Sie das: Sie liegen eigentlich hundemüde im Bett, können aber nicht einschlafen, da sich ihre Gedanken immer und immer wieder um dasselbe Thema drehen?

Diesen Zustand nennt man in der Psychologie „grübeln“. Grübeln bedeutet, über das immer Gleiche immer wieder nachzudenken. Es zeigt uns besonders deutlich die Sinnlosigkeit vieler Denkprozesse, denn grübeln ist für nichts gut. Im Englischen gibt es sogar noch einen viel treffenderen Begriff: Als „Rumination“ wird auch das Wiederkäuen von Kühen benutzt.

Von Gedanken fast schon verfolgt zu werden, hat jeder von uns sicher schon öfter erlebt, schließlich behaupten Forscher, dass uns pro Tag an die 80.000 Gedanken durch den Kopf rasen – das sind etwa 50 Gedanken pro Minute. Doch mehr denn die Binsenweisheit „Du bist, was du isst“ trifft hier der Spruch „Du bist, was du denkst“ zu. Schließlich haben unsere Gedanken eine immense Kraft, sowohl für das Positive als auch das Negative in unserem Leben. Pessimisten schaffen es dadurch, am Ende des Tunnels kein Licht mehr zu sehen und malen alles sprichwörtlich schwarz, ohne Hoffnung auf Erfolge. Bei Optimisten sieht die Welt hingegen ganz anders aus, sie sehen in allem das Gute und glauben auch fest daran. Durch unsere Gedanken können wir unsere Denk- und Handlungsweisen sehr stark prägen.

Andreas Knuf arbeitet als  psychologischer Psychotherapeut in Konstanz am Bodensee und hat mit „Ruhe da oben! Der Weg zu einem gelassenen Geist“ ein beachtliches kleines Buch verfasst, das Techniken aufzeigt, wie wir nicht nur unsere Gedanken kennenlernen, sondern sie auch steuern und dadurch zu innerem Frieden finden können. Gerade in einer nicht nur hektischen, sondern auch von einer Pandemie geprägten Zeit etwas Erstrebenswertes!

7 Kapitel

Unser Buchtipp der Woche erschien im Arbor Verlag in Freiburg im Breisgau. Nach dem ersten Kapitel „Lärm im Kopf“ behandelt das zweite unseren „inneren Beschützer“, das dritte erklärt durch viele Praxisbeispiele, die leicht nachvollziehbar sind, „Wie unser Geist funktioniert“, bevor es bei Kapitel 4 über „Die verschiedenen Stimmen in uns“ geht, gefolgt von „Wenn der Lärm nachlässt“ und beim finalen 6. Kapitel erhält der Leser erlernbare Techniken, um den „Inneren Frieden zu finden“. Auf 172 Seiten, die man nicht ganz müde lesen sollte, wird einiges klarer und verständlicher und regt zum vertieften Nachdenken an.

Factbox:

Und wussten Sie, dass „Die Gedanken sind frei, kein Mensch kann sie wissen“ ein Flugblattlied aus der Zeit der Französischen Revolution ist?

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